Wenn wir wieder eins sind mit uns selbst, beginnt der Morgen zu dämmern.
Josua Boesch, S.66
Ohne aus der Tür zu gehen, kennst du die Welt.
Ohne aus dem Fenster zu schauen, siehst du das Dao des Himmels.
Je weiter du hinausgehst, desto geringer wird dein Wissen.
Darum braucht der Berufene nicht zu gehen und weiß doch alles.
Er braucht nicht zu sehen und ist doch klar.
Er braucht nichts zu tun und vollendet doch.
Laozi
Zu welchem Ufer willst du gelangen, mein Herz?
Es gibt keinen Weg und niemand, der dir vorangeht.
Was heißt schon Kommen und Gehen?
An jenem Ufer kein Boot und keinen Fährmann, das Boot zu verankern.
Da gibt es
weder Himmel noch Erde,
weder Zeit noch irgendein Ding, kein Ufer und keine Küste.
Bedenke es wohl mein Herz!
Gehe nicht anderswohin!
Rumi
„Es ist nicht die Tugend, deretwegen ich in der Einsamkeit sitze, sondern die Schwäche. Die Starken sind es, die unter die Menschen gehen.“
Apophtegmata
Brüder besuchten von der Wüste Sketis aus den Altvater Antonius. Sie bestiegen ein Schiff, um zu ihm zu kommen. Dort trafen sie einen Alten, der auch zu dorthin kommen wollte, doch die Brüder kannten ihn nicht. Als sie im Schiffe waren, unterhielten sie sich über die Aussprüche der Väter, über Worte der Schrift und auch über ihre Handarbeit. Der Alte aber schwieg. Als sie nun an Land waren, zeigte es sich, dass der Alte auch auf dem Weg zum Vater Antonius war. Als sie dann bei diesem ankamen, sprach Antonius zu ihnen: „An diesem Alten habt ihr einen guten Begleiter gefunden!“ Einschränkend sagte er zum Greis: „ Treffliche Leute hast du bei dir.“ Der Greis erwiderte: „Gut sind sie schon, aber ihr Gehöft hat kein Tor, und jedermann kann in den Stall gehen und den Esel losbinden.“ Das sagte er, weil sie alles herausschwätzten, was ihnen in den Mund kam.
Apophtegmata
„Gesegnet war die Zeit,
als Einsame ihre Abgründe erproben konnten,
ohne als Besessene oder Gestörte zu gelten.
Ihr Mangel an Gleichgewicht wurde nicht negativ gewertet, wie es bei uns der Fall ist.
Sie opferten zehn, zwanzig Jahres, ein ganzes Leben einer Ahnung, einem Blitz des Absoluten zuliebe.“
Emil Cioran
"Fort, geh in dein Kellion (Höhle) und setze dich nieder und das Kellion wird dich alles lehren.“
Wüstenväter
LITERATUR
Klimawandel
Greta Thunberg
Ich will. dass ihr in Panik geratet
Meine Reden zum Klimaschutz
Jonathan Franzen
Wann hören wir auf, uns etwas vorzumachen
Gestehen wir uns ein, dass wir die Klimakatastrophe nicht verhindern können
Sven Plöger
Zieht euch warm an, es wird heiß!
Den Klimawandel verstehen und aus der Krise für die Welt von morgen lernen
Harald Lesch, Klaus Kamphausen
Wenn nicht jetzt, wann dann?
Handeln für eine Welt, in der wir leben wollen
Harald Lesch, Klaus Kamphausen
Die Menschheit schafft sich ab
Die Erde im Griff des Anthropozän
Frieden
Catherine Belton
Putins Netz
Wie sich der KGB Russland zurückholte und dann den Westen ins Auge fasste
Masha Gessen
Der Mann ohne Gesicht
Wladimir Putin
Eine Enthüllung
Dalai Lama
Seid Rebellen des Friedens
Der neue Appell an die Welt
Barbara von Meibom
Deutschlands Chance
Mit dem Schatten versöhnen
Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels
2018
Jan Assmann
Totale Religion
Ursprünge und Formen puritanischer Verschärfung
2016
Carolin Emcke
Gegen den Hass
2015
Navid Kermani
Ansprache aus Anlass der Verleihung des Friedenspreises
Tsültrim Allione
Den Dämonen Nahrung geben
Buddhistische Techniken der Konfliktlösung
Aktuelle Hinweise
Johannes Rösner
Auf der Spur des unbekannten Gottes
Freiburg 2022
Peter Trummer
Den Herzschlag Jesu spüren
Freiburg 2022
Malte Thiesen
Die immunisierte Gesellschaft
Impfen in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert
Göttingen 2017
Klaus Berger
Schweigen
Eine Theologie der Stille
Freiburg 2021
Kyriakos C. Markides
Der Berg des Schweigens
Begegnung mit einem christlichen Meister
Faten Murkaker
Leben zwischen den Grenzen
Ein christliche Palästinenserin
berichtet.
Stefan Bauberger, SJ
Glück ohne Ratgeber
Eine Philosophie des Gelingens
Gerald Hüther
Würde
Was uns stark macht - als Einzelne und als Gesellschaft
Jaffa Zins
Scheindele
Gedichte
"Als Überlebende des Holocaust wurde ich Zeugin dessen, was der Mensch dem Menschen antun kann. Das spiegelt sich in meinen Gedichten wieder. Meine Gedichte helfen mir das andere Licht im dunklen Tunnel der Schöpfung zu finden."
Gehmeditation & Pilgern
Thich Nhat Than
Einfach Gehen
Über das Gehen
Gehmeditaton
Erwin Döll
Markus Hillinger
Das Zen des glücklichen Wanderns
Schritt um Schritt zu sich selbst kommen
Franz Alt u.a.
Aufbruch zur Achtsamkeit
Wie Pilgern mein Leben verändert.
Gisbert Greshake
Gehen
Wege, Umwege, Kreuzwege
Klaus Bovers
Christine Paxmann
Kraftquelle Gehen
Gehen und Lebensglück
White Plume Sangha
Zen
Bernard Glassman
Zeugnis ablegen
Buddhismus als engagiertes Leben
Bernard Glassman
Anweisungen für den Koch
Lebensentwurf eines Zen-Meisters
Taizan Maezumi Roshi
Bernard Tetsugen Glassman Roshi
Erleuchtung, was ist das?
Bernard Glassman
Das Herz der Vollendung
Unterweisungen eines westlichen Zen-Meisters
Bernard Glassman
Konstantin Wecker
Die revolutionäre Kraft des Mitgefühls
Liedermacher meets Zen
Kathleen Battke (Hg.)
Ascheperlen
Pearls of Ash & Awe
20 Years of Bearing Witness in Auschwitz with Bernie Glassman & Peacemakers
Friedenspraxis in Auschwitz
Sanbo Kyodan
Kamakura
Koun Yamada
Koun Yamada
Das Tor des Zen
Grundlagen und Praxis
Hugo Enomiya Makibi Lassalle, SJ
H. M. Enomiya-Lassalle, SJ
Erleuchtung ist erst der Anfang
Texte zum Nachdenken
H. M. Enomiya-Lassalle, SJ
Mein Weg zum Zen
H. M. Enomiya-Lassalle, SJ
ZEN Unterweisung
H. M. Enomiya-Lassalle, SJ
Leben im neuen Bewusstsein
Ausgewählte Texte zu Fragen der Zeit
H. M. Enomiya-Lassalle, SJ
Am Morgen einer besseren Welt
Der Mensch im Durchbruch zu einem neuen Bewusstsein
H.M. Enomiya-Lassalle, SJ
ZEN - Weg zur Erleuchtung
Einführung und Anleitung
Glassman-Lassalle Linie
Via Integralis
Niklaus Brantschen, SJ
Pia Gyger
Mit Bernhard Stappel, Hildegard Schmidtfull, Marcel Steiner
Via Integralis
Wo Zen und christliche Mystik sich begegnen
Ein Übungsweg
Niklaus Brantschen, SJ
Auf dem Weg des Zen
Als Christ Buddhist
Pia Gyger
Mensch verbinde Erde und Himmel
Christliche Elemente einer kosmischen Spiritualität
Pia Gyger
Maria - Tochter der Erde und Königin des Alls
Vision einer neuen Schöpfung
Pia Gyger
Hört die Stimme des Herzens
Werdet Priester und Priesterinnen der kosmischen Wandlung
Dieter Wattenweiler
Der wahre Mensch ohne Rang und Namen - Zen im Westen
Anna Gamma
Ruhig im Sturm
Zen-Weisheiten für Menschen, die Verantwortung tragen
Herzgrund Sangha
Zen
Stefan Bauberger, SJ
Glück ohne Ratgeber
Eine Philosophie des Gelingens
Stefan Bauberger, SJ
Der Weg zum Herzgrund
Zen und die Spiritualität der Exerzitien
Bodhi-Sangha
Zen
AMA Samy, SJ
ZEN - Der große Weg ist ohne Tor
AMA Samy
Zen und Erleuchtung
Zen-Meditationen eines Zen-Meisters
AMA Samy
ZEN
Erwachen zum ursprünglichen Gesicht
ZEN
Ruben Habito
Zen leben - Christ bleiben
Shunryu Suzuki
Seid reine Seide und scharfer Stahl
Das geistige Vermächtnis des großen ZEN-Meisters
Shunryu Suzuki
Zen-Geist
Anfänger-Geist
Thich Nhat Hanh
Das Herz von Buddhas Lehre
Leiden verwandeln - Die Praxis des glücklichen Lebens
Ajahn Brahm
Die Kuh, die weinte
Buddhistische Geschichten über den Weg zum Glück
Ajahn Brahm
Der Elefant, der das Glück vergaß
Buddhistische Geschichten, um Freude in jedem Moment zu finden.
Kodo Sawaki
Zen ist für nix gut
Kodo Sawaki
Zen ist die größte Lüge aller Zeiten
Karl Brunnhölzl
Das Herzinfarktsutra
Ein neuer Kommentar zum Herzsutra
Wüstenväter & Wüstenmütter
Orthodoxe Spiritualität
Weisung der Väter
Apophtegmata Patrorum
Gerontikon
Sophia, Quellen östlicher Theologie, Bd. 6
Philokalie der heiligen Väter der Nüchternheit
Band 1 bis 7
Martirij Bagin und Andreas A. Thiermeyer
Meterikon
Die Weisheit der Wüstenmütter
Gabriele Ziegler
Die Wüstenmütter
Weise Frauen des frühen Christentums
Matthias Dietz (Hrsg.)
Kleine Philokalie
Belehrungen über das Gebet
Martin Tamcke
Im Geist des Ostens leben
Orthodoxe Spiritualität und ihre Aufnahme im Westen
Hans Conrad Zander
Als die Religion noch nicht langweilig war
Die Geschichte der Wüstenväter
Jakobus Kaffanke, OSB, Cyrill Schäfer u.a.
Das Schauen Gottes wieder erlangen
Kontemplation als Leben des inneren Menschen und als Herz des Mönchtums
Evagrius Ponticus
Praktikos
Über das Gebet
Schriften zur Kontemplation Münsterschwarzach
Evagrius Ponticus
Über die acht Logismoi
Schriften der Väter, Bd. 3
Hrsg. Gabriel Bunge und Jakobus Kaffanke
Herzensgebet
Emmanuel Jungclaussen
Unterweisung im Herzensgebet
Schriften des Patristischen Zentrums Koinonia - Oriens,
Band 46
Aufrichtige Erzählungen eines russischen Pilgers
Hrsg. Emmanuel Jungclaussen
Kallistos Ware
Emmanuel Jungclaussen
Hinführung zum Herzensgebet
Starez Theophan der Einsiedler
Schule des Herzensgebetes
Das immerwährende Herzensgebet
Ein Weg geistiger Erfahrung
Russische Originaltexte
Hrsg. von Alla Selawry
Alphonse und Rachel Goetmann
In deinem Namen ist mein Leben
Die Erfahrung des Herzensgebetes
Die Centurie der Mönche
Kallistus und Ignatius
Das Herzensgebet
Mystik und Yoga der Ostkirche
Emmanuel Jungclaussen
Die Höhle des Herzens
Mantra-Praxis und Namensgebet
Hrsg. Willi Massa
Beiträge von Siegfried Scharf, Martin Küpper, willi Massa, Franz Xaver Jans
Kontemplation Karmel
Edith Stein
Kreuzeswissenschaft
Studie über Joannes a Cruce
Hanna-Barbara Gerl
Unerbittliches Licht
Edith Stein
Philosophie-Mystik-Leben
Edith Stein
Wege der Gotteserkenntnis
Studie über Dionysius Areopagita
Waltraud Herbstrith (Hrsg.)
Edith Stein
Aus der Tiefe leben
Ein Textbrevier
Teresa von Avila
Wohnungen der inneren Burg
Teresa von Avila
Das Buch meines Lebens
Autobiographie
Teresa von Avila
Weg der Vollkommenheit
Peter Dyckhoff
Aus der Quelle schöpfen
Das innerliche Gebet nach Teresa von Avila
Teresa von Avila
Gedanken zum Hohelied
Teresa von Avila
Ich bin ein Weib und obendrein kein gutes
Portrait der Heiligen in ihren Texten
Erika Lorenz
Weg in die Weite
Die drei Leben der Teresa von Avila
Johannes vom Kreuz
Empor den Karmelberg
Johannes vom Kreuz
Der geistliche Gesang
Johannes vom Kreuz
Die dunkle Nacht
Johannes vom Kreuz
Lebendige Liebesflamme
Johannes vom Kreuz
Worte von Licht und Liebe
Kontemplation Zisterzienser
Bruno Fromme (Hrsg.)
Die neue Spiritualität der Zisterzienser im 12. Jahrhundert
Bernhard von Clairvaux
Sämtliche Werke
Bände V+VI
Sermones super Cantica Canticorum
Predigten über das Hohelied
lateinisch-deutsch
Bernhard von Clairvaux
Rückkehr zu Gott
Die mystischen Schriften
Bernhard von Clairvaux
Das Herz weit machen
Kontemplation und Weltverantwortung
Bernhard von Clairvaux
Weil mein Herz bewegt war
Bernhard J. Vosicky
Bernhard über Bernhard
Geistliche Lehren des heiligen Bernhard von Clairvaux
Gerhard Wehr, Hg.
Der Mystiker Bernhard von Clairvaux
Wolfgang Buchmüller, Hg.
Von der Freude, sich Gott zu nähern
Beiträge zur zisterziensischen Spiritualität
Kontemplation
Willi Massa (Hrsg.)
Wolke des Nichtwissens
Brief persönlicher Führung
Anleitung zur Meditation
Richard Rohr
Pure Präsenz
Sehen lernen wie die Mystiker
Richard Rohr
Wer loslässt, wird gehalten
Das Geschenk des kontemplativen Gebetes
Franz Jalics
Der kontempative Weg
Ignatianische Impulse
Simon Peng-Keller
Kontemplation
Einübung in ein achtsames Leben
Gerhard Wehr
Nirgend Geliebte wird Welt sein als innen
Lebensbilder der Mystik im 20. Jahrhundert
Willigis Jäger
Kontemplation
Islam
Navid Kermani
Gott ist schön
Das ästhetische Erleben des Koran
Navid Kermani
Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen
Fragen nach Gott
Annemarie Schimmel Hg.
Sufi - Liebe zu dem Einen
Texte aus der mystischen Tradition des Islam
Interreligiöses
Sebastian Painadath, SJ
Der Geist reißt Mauern nieder
Die Erneuerung unseres Glaubens durch interreligiösen Dialog
Sebastian Painadath, SJ
Wir alle sind Pilger
Gebete der Welt
Sebastian Painadath, SJ
Das Sonnengebet
Integrales Denken
Teilhard de Chardin
Das göttliche Milieu
Ein Entwurf des Innern Lebens
Teilhard de Chardin
Das Herz der Materie
Kernstück einer genialen Weltsicht
Ken Wilber
Integrale Spiritualität
Ken Wilber
Integrale Vision
Ken Wilber
Eine kurze Geschichte des Kosmos
Physik, Medizin
Amit Goswami
Das bewusste Universum
Roland Röpers u.a.
Was unsere Welt im Innersten zusammenhält
Hans-Peter Dürr im Gespräch
Ulrich Schnabel
Die Vermessung des Glaubens
Forscher ergründen, wie Glaube entsteht und warum er Berge versetzt.
Wolf Singer,
Matthieu Ricard
Hirnforschung und Meditation. Ein Dialog.
Jin Kabat-Zinn
Gesund durch Meditation
Ulrich Ott
Meditation für Skeptiker
Ein Neurowissenschaftlwer erklärt den Weg zum Selbst
Peter Sedlmeier
Die Kraft der Meditation
Was die Wissenschaft darüber weiß
KLAUSUR
Ich ahne:
Ein Eremit ist so etwas wie die zentripedale Kraft
in einer zentrifugalen Welt, ... die kleine Hütte Gottes
bei den Menschen.
nach Josua Boesch
ZEITEN DER KLAUSUR
2020
Oktober, November, Dezember Januar, Februar, März
mittags 11.30 Uhr bis 12.30 Uhr abends 19.00 Uhr bis 20.00 Uhr
|
|
Mai, Juni, Juli, August, September morgens 05.30 Uhr bis 06.30 Uhr mittags 11.30 Uhr bis 12.30 Uhr
abends 19.00 Uhr bis 20.00 Uhr
|
ZEITEN DER OFFENEN KLAUSUR
Abendkontemplation
2020
Zu Zeiten der offenen Klausur sind Gäste willkommen. Sie ist in der Regel am Montag für Übende geöffnet.
Von 19.00 Uhr bis 21.00 besteht eine Gelegenheit mit uns zu kontemplieren:
Wer gerne in der Klausur mit uns meditieren mag, kann dies per Formular für ein ganzes Jahr einrichten. Alle Termine sind auf der Seite Abendkontemplation angezeigt.
Wer gelegentlich dabei sein mag soll dies spätestens bis Samstag der Vorwoche bei uns anzeigen, am besten mit Namen und Email oder Fonangabe!
Näheres unter " Abendkontemplation"
KLAUSUR - UNSERE ALLTAGSPRAXIS
Klausur beschreibt unsere persönliche Übungspraxis von Zazen und Kontemplation. Sie ist Basis für unser Leben und schöpferischer Quell für unser Arbeiten. Während der Klausur sind wir im Schweigen und üben uns in der achtsamen Präsenz der Kontemplation.
Die Klausur besteht aus täglich zwei (bis drei) Zeiten der Kontemplation zu jeweils einer Stunde. Wir üben in der Regel 2 x 25 Minuten Zazen (Sitzen in Stille) mit 10 Minuten Kinhin (Gehmeditation).
Bernhard entwickelt darüber hinaus eine für ihn stimmige Lebensweise mit eremitischem Charakter.
KLAUSUR
GNADENORT - ZEUGUNG UND GEBURT
Klausur wird meist mit Kloster und einem abgeschlossenen Bereich in Verbindung gebracht. Im Mittelalter kam dem Wort „claustrum“ jedoch eine weitere Bedeutung zu. Claustrum bedeutete damals „Mutterschoß“. „Hic est vere claustrum beatae Mariae virginis.“ - "Hier ist der wahre Mutterschoß der seligen Jungfrau Maria", so soll Bernhard von Clairvaux beim Erblicken eines Tales gerufen haben, in dem dann ein Kloster (Himmerod) seinen Platz fand. Klausur meint für uns heilige Höhle, in welcher der neue Mensch in der Stille ausgebrütet wird. Wir basteln ihn nicht selbst, sondern empfangen ihn aus der schöpferisch-zeugenden Gnade göttlichen Atems.
Der Sekretär des heiligen Bernhard schreibt hierzu:
"Die Tür meines Skriptoriums öffnet sich zur Zelle der Novizen hin, wo viele (...) dabei sind, einen neuen Menschen in der Neuheit des Lebens zu gebären.“
ZAZEN UND KONTEMPLATION
CHRISTUS UND BUDDHA BEISAMMEN
In unserer Klausur sitzen wir in Stille und atmen. Zazen nennt man unsere Übungsweise.
"Za" meint "Sitzen" und "Zen" meint direktes Schauen oder unmittelbares Berühren des Herzens. Wir üben ohne ein Objekt der Beschäftigung. "Shikantaza" nennt man das: Nur sitzen und da sein. Dazu nehmen wir uns allerdings den Atem als Fokus zu Hilfe.
Wir praktizieren einen ganzheitlichen Weg. Er setzt im Leib an und beginnt in der guten Erdung und Aufrichtung unseres Körpers. Wir üben, mit dem natürlichen Atem eins zu werden. Atmen verbindet, integriert und heilt Leib, Seele und Geist. Atmend verbindet sich Bewusstes und Unbewusstes, Augenblick und Ewigkeit, außen und innen, gestern und morgen, Himmel und Erde, Phänomenales und Essentielles. Atmend lösen wir uns von Vor-stellungen, Vor-gaben, Vor-geschichten und Vor-urteilen und werden "offen und weit wie der Himmel" und eins mit unserem wahren Selbst, dem Leben und der göttlichen "ruach".
Über 2000 Jahre lang wurde diese Praxis in Zenklöstern sorgsam kultiviert. Im christlichen Westen nennt man das wortlose Verweilen in der göttlichen Gegenwart Kontemplation. Beim Kontemplierenden hebt sich in der Erfahrung der Unterschied zwischen eigenem Atem und göttlichem Geistatem auf: Mein Atem und göttlicher Atem werden ein einziger Atem. Gott und Mensch vereinen sich innigst, ohne ineinander aufzugehen: Der Himmel kommt zur Welt: Gottesgeburt geschieht.
"Halt an, wo läufst du hin,
der Himmel ist in dir.
Suchst du ihn anderswo,
du fehlst ihn für um für."
Angelus Silesius
Die christliche Basis hierfür beruht auf den Worten Jesu "Wie ich und der Vater eins sind, so sollt auch ihr eins sein". Kontemplation macht keine Worte, sondern führt uns ins Verborgene, in die Krypta des Herzens. "Wenn du betest, geh ins Verborgene und schließe die Tür", so die ureigene Erfahrung und Anleitung Jesu zur Sammlung. Sie kennt keine Zerstreuung, keine Gedanken. Sie braucht keine Worte.
Kontemplation geschieht in völliger Stille. Sie führt aus der Enge eigener Konstruktionen in die "offene Weite". So schärft sie Sinne und Denken. Zazen führt ins "Nada", ins Nichts Gottes, denn Gott ist kein "Etwas" und nichts "Gegenständiges", radikal anders als das, was wir Gegenüber oder im modernen Wortsinne Person nennen.
"Para venir a lo que no eres,
has de ir por donde no eres."
"Um zu erlangen,
was du nicht bist,
geh dahin,
wo du nicht bist"
Johannes vom Kreuz
Zazen und Kontemplation sind Anwege zur Erleuchtung, zur Einheits- und Gotteserfahrung. Beide Wege beginnen mit einer ganz konsequenten Sammlung und Ausrichtung aller Kräfte des Menschen zur Mitte hin. Das Üben von Zazen führt zu einer wesentlichen Vertiefung des Christseins, sofern man Christ ist. "Ich will sitzen und will schweigen, was Gott in mir redet", so Meister Eckehart. Allen Übenden - gleich welcher Überzeugung - öffnet sich eine innere Erfahrung ihres Seinsgrundes. Solche Wesenserfahrung bildet den inneren Menschen aus und bringt uns auf den Weg der Wandlung. Sie wirkt integrierend, heilend und transformierend. Weg nach innen und Weg außen werden zu einem einzigen Weg. Unser Leben wird verbindlich und beweglich. Wir sitzen bewusst im christlichen und buddhistischen Energiestrom und merken, dass sie einander nicht ausschließen, sondern sich im Herzen verbinden.
„In der Stunde der Versuchung solltest du nicht nach mehr oder minder glaubhaften Vorwänden suchen, deine Zelle zu verlassen, sondern entschlossen dort bleiben und geduldig sein.“
Wüstenväter
Das Zazen auch nur eines einzigen Menschen In einem einzigen Augenblick Stellt unsichtbare Harmonie mit allen Dingen her und hallt wieder durch alle Zeit. So trägt dieses Zazen die Wahrheit in Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart dieses grenzenlosen Universums endlos weiter.
aus: Bendowa von Hakuin Zenji
Mit verborgener Übung wirke geheim,
wie ein Narr,
ein Idiot.
Einfach auf diese Weise beharren wird der Hausherr im Hausherrn genannt.
aus:
Tozan Daishi, Juwelenspiegel-Samadhi
"Non, je ne suis jamais seul avec ma solitude."
Georges Moustaki
Ein Eremit nimmt sich auf sein menschliches Maß zurück und vermag so den Menschen ihr Antlitz zurückzugeben.
Josua Boesch, S.136
(...) Kreativität als die Fähigkeit produktiv gegen Regeln zu denken, setzt die nicht zu tiefe Verhaftung in Regelsystemen voraus (...) Nicht die Mächtigen sind kreativ, sondern die Ohnmächtigen (...) Die Herrschenden erfahren, dass ein Mittelpunkt noch keinen Kreis definiert.
Das geschieht erst durch die Peripherie, den Rand, das Aussen."
Rupert Lay
Frankfurter Philosoph
Kein Gottesbild machen,
sondern eines sein.
Josua Boesch
Wasser widersteht der Kälte nur, wenn es fließt (...)
Tränen halten mich lebendig in der Kälte.
Josua Boesch, S. 143
Im Traum erstickte ich fast in einer Telefonkabine. (...)
Ein Warntraum, der mich davor bewahren wollte, wieder in einem Kreis Schutz und Geborgenheit zu suchen. Wer auf dem Weg ins Offene geht, darf nicht wieder in einen geschlossenen Kreis zurück.
Josua Boesch, S.126
Im Traum wurde aus Urgestein das Fundament eines Hauses gelegt (..)
Im Erwachen wusste ich: Menschsein heißt Urgestein finden. Mein Urgestein ist nicht Granit sondern Eremit.
Ein in die Gesellschaft nicht einfügbarer Stein.
Und dennoch kostbar für die Gesellschaft.
Josua Boesch Morgendämmerung
Tagebuch einer Wandlung,
S. 135
Aus dem Shodoka von Yoka Daishi (665- 713)
Gesang vom Erkennen des Tao
Gehen ist ZEN,
Sitzen ist ZEN.
Sprechen oder Schweigen,
Bewegung oder Ruhe.
Das Wesen ist immer in Frieden.
Nie getrennt von hier und jetzt,
fließt ES ständig über.
Suchst du ES,
so kannst du ES nicht finden.
Du kannst ES nicht ergreifen.
Und doch kommst du nicht davon los.
Weil du ES schon hast,
kannst du ES nicht erlangen.
Im Schweigen redet ES.
Im Reden schweigt ES.
Das große Tor der wahren Liebe
steht offen.
ES kennt keine Hindernisse.