Was Gott von dir will,
das musst du Auge in Auge mit ihm zu erfahren suchen.
Edith Stein
LITERATUR
Klimawandel
Greta Thunberg
Ich will. dass ihr in Panik geratet
Meine Reden zum Klimaschutz
Jonathan Franzen
Wann hören wir auf, uns etwas vorzumachen
Gestehen wir uns ein, dass wir die Klimakatastrophe nicht verhindern können
Sven Plöger
Zieht euch warm an, es wird heiß!
Den Klimawandel verstehen und aus der Krise für die Welt von morgen lernen
Harald Lesch, Klaus Kamphausen
Wenn nicht jetzt, wann dann?
Handeln für eine Welt, in der wir leben wollen
Harald Lesch, Klaus Kamphausen
Die Menschheit schafft sich ab
Die Erde im Griff des Anthropozän
Frieden
Catherine Belton
Putins Netz
Wie sich der KGB Russland zurückholte und dann den Westen ins Auge fasste
Masha Gessen
Der Mann ohne Gesicht
Wladimir Putin
Eine Enthüllung
Dalai Lama
Seid Rebellen des Friedens
Der neue Appell an die Welt
Barbara von Meibom
Deutschlands Chance
Mit dem Schatten versöhnen
Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels
2018
Jan Assmann
Totale Religion
Ursprünge und Formen puritanischer Verschärfung
2016
Carolin Emcke
Gegen den Hass
2015
Navid Kermani
Ansprache aus Anlass der Verleihung des Friedenspreises
Tsültrim Allione
Den Dämonen Nahrung geben
Buddhistische Techniken der Konfliktlösung
Aktuelle Hinweise
Johannes Rösner
Auf der Spur des unbekannten Gottes
Freiburg 2022
Peter Trummer
Den Herzschlag Jesu spüren
Freiburg 2022
Malte Thiesen
Die immunisierte Gesellschaft
Impfen in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert
Göttingen 2017
Klaus Berger
Schweigen
Eine Theologie der Stille
Freiburg 2021
Kyriakos C. Markides
Der Berg des Schweigens
Begegnung mit einem christlichen Meister
Faten Murkaker
Leben zwischen den Grenzen
Ein christliche Palästinenserin
berichtet.
Stefan Bauberger, SJ
Glück ohne Ratgeber
Eine Philosophie des Gelingens
Gerald Hüther
Würde
Was uns stark macht - als Einzelne und als Gesellschaft
Jaffa Zins
Scheindele
Gedichte
"Als Überlebende des Holocaust wurde ich Zeugin dessen, was der Mensch dem Menschen antun kann. Das spiegelt sich in meinen Gedichten wieder. Meine Gedichte helfen mir das andere Licht im dunklen Tunnel der Schöpfung zu finden."
Gehmeditation & Pilgern
Thich Nhat Than
Einfach Gehen
Über das Gehen
Gehmeditaton
Erwin Döll
Markus Hillinger
Das Zen des glücklichen Wanderns
Schritt um Schritt zu sich selbst kommen
Franz Alt u.a.
Aufbruch zur Achtsamkeit
Wie Pilgern mein Leben verändert.
Gisbert Greshake
Gehen
Wege, Umwege, Kreuzwege
Klaus Bovers
Christine Paxmann
Kraftquelle Gehen
Gehen und Lebensglück
White Plume Sangha
Zen
Bernard Glassman
Zeugnis ablegen
Buddhismus als engagiertes Leben
Bernard Glassman
Anweisungen für den Koch
Lebensentwurf eines Zen-Meisters
Taizan Maezumi Roshi
Bernard Tetsugen Glassman Roshi
Erleuchtung, was ist das?
Bernard Glassman
Das Herz der Vollendung
Unterweisungen eines westlichen Zen-Meisters
Bernard Glassman
Konstantin Wecker
Die revolutionäre Kraft des Mitgefühls
Liedermacher meets Zen
Kathleen Battke (Hg.)
Ascheperlen
Pearls of Ash & Awe
20 Years of Bearing Witness in Auschwitz with Bernie Glassman & Peacemakers
Friedenspraxis in Auschwitz
Sanbo Kyodan
Kamakura
Koun Yamada
Koun Yamada
Das Tor des Zen
Grundlagen und Praxis
Hugo Enomiya Makibi Lassalle, SJ
H. M. Enomiya-Lassalle, SJ
Erleuchtung ist erst der Anfang
Texte zum Nachdenken
H. M. Enomiya-Lassalle, SJ
Mein Weg zum Zen
H. M. Enomiya-Lassalle, SJ
ZEN Unterweisung
H. M. Enomiya-Lassalle, SJ
Leben im neuen Bewusstsein
Ausgewählte Texte zu Fragen der Zeit
H. M. Enomiya-Lassalle, SJ
Am Morgen einer besseren Welt
Der Mensch im Durchbruch zu einem neuen Bewusstsein
H.M. Enomiya-Lassalle, SJ
ZEN - Weg zur Erleuchtung
Einführung und Anleitung
Glassman-Lassalle Linie
Via Integralis
Niklaus Brantschen, SJ
Pia Gyger
Mit Bernhard Stappel, Hildegard Schmidtfull, Marcel Steiner
Via Integralis
Wo Zen und christliche Mystik sich begegnen
Ein Übungsweg
Niklaus Brantschen, SJ
Auf dem Weg des Zen
Als Christ Buddhist
Pia Gyger
Mensch verbinde Erde und Himmel
Christliche Elemente einer kosmischen Spiritualität
Pia Gyger
Maria - Tochter der Erde und Königin des Alls
Vision einer neuen Schöpfung
Pia Gyger
Hört die Stimme des Herzens
Werdet Priester und Priesterinnen der kosmischen Wandlung
Dieter Wattenweiler
Der wahre Mensch ohne Rang und Namen - Zen im Westen
Anna Gamma
Ruhig im Sturm
Zen-Weisheiten für Menschen, die Verantwortung tragen
Herzgrund Sangha
Zen
Stefan Bauberger, SJ
Glück ohne Ratgeber
Eine Philosophie des Gelingens
Stefan Bauberger, SJ
Der Weg zum Herzgrund
Zen und die Spiritualität der Exerzitien
Bodhi-Sangha
Zen
AMA Samy, SJ
ZEN - Der große Weg ist ohne Tor
AMA Samy
Zen und Erleuchtung
Zen-Meditationen eines Zen-Meisters
AMA Samy
ZEN
Erwachen zum ursprünglichen Gesicht
ZEN
Ruben Habito
Zen leben - Christ bleiben
Shunryu Suzuki
Seid reine Seide und scharfer Stahl
Das geistige Vermächtnis des großen ZEN-Meisters
Shunryu Suzuki
Zen-Geist
Anfänger-Geist
Thich Nhat Hanh
Das Herz von Buddhas Lehre
Leiden verwandeln - Die Praxis des glücklichen Lebens
Ajahn Brahm
Die Kuh, die weinte
Buddhistische Geschichten über den Weg zum Glück
Ajahn Brahm
Der Elefant, der das Glück vergaß
Buddhistische Geschichten, um Freude in jedem Moment zu finden.
Kodo Sawaki
Zen ist für nix gut
Kodo Sawaki
Zen ist die größte Lüge aller Zeiten
Karl Brunnhölzl
Das Herzinfarktsutra
Ein neuer Kommentar zum Herzsutra
Wüstenväter & Wüstenmütter
Orthodoxe Spiritualität
Weisung der Väter
Apophtegmata Patrorum
Gerontikon
Sophia, Quellen östlicher Theologie, Bd. 6
Philokalie der heiligen Väter der Nüchternheit
Band 1 bis 7
Martirij Bagin und Andreas A. Thiermeyer
Meterikon
Die Weisheit der Wüstenmütter
Gabriele Ziegler
Die Wüstenmütter
Weise Frauen des frühen Christentums
Matthias Dietz (Hrsg.)
Kleine Philokalie
Belehrungen über das Gebet
Martin Tamcke
Im Geist des Ostens leben
Orthodoxe Spiritualität und ihre Aufnahme im Westen
Hans Conrad Zander
Als die Religion noch nicht langweilig war
Die Geschichte der Wüstenväter
Jakobus Kaffanke, OSB, Cyrill Schäfer u.a.
Das Schauen Gottes wieder erlangen
Kontemplation als Leben des inneren Menschen und als Herz des Mönchtums
Evagrius Ponticus
Praktikos
Über das Gebet
Schriften zur Kontemplation Münsterschwarzach
Evagrius Ponticus
Über die acht Logismoi
Schriften der Väter, Bd. 3
Hrsg. Gabriel Bunge und Jakobus Kaffanke
Herzensgebet
Emmanuel Jungclaussen
Unterweisung im Herzensgebet
Schriften des Patristischen Zentrums Koinonia - Oriens,
Band 46
Aufrichtige Erzählungen eines russischen Pilgers
Hrsg. Emmanuel Jungclaussen
Kallistos Ware
Emmanuel Jungclaussen
Hinführung zum Herzensgebet
Starez Theophan der Einsiedler
Schule des Herzensgebetes
Das immerwährende Herzensgebet
Ein Weg geistiger Erfahrung
Russische Originaltexte
Hrsg. von Alla Selawry
Alphonse und Rachel Goetmann
In deinem Namen ist mein Leben
Die Erfahrung des Herzensgebetes
Die Centurie der Mönche
Kallistus und Ignatius
Das Herzensgebet
Mystik und Yoga der Ostkirche
Emmanuel Jungclaussen
Die Höhle des Herzens
Mantra-Praxis und Namensgebet
Hrsg. Willi Massa
Beiträge von Siegfried Scharf, Martin Küpper, willi Massa, Franz Xaver Jans
Kontemplation Karmel
Edith Stein
Kreuzeswissenschaft
Studie über Joannes a Cruce
Hanna-Barbara Gerl
Unerbittliches Licht
Edith Stein
Philosophie-Mystik-Leben
Edith Stein
Wege der Gotteserkenntnis
Studie über Dionysius Areopagita
Waltraud Herbstrith (Hrsg.)
Edith Stein
Aus der Tiefe leben
Ein Textbrevier
Teresa von Avila
Wohnungen der inneren Burg
Teresa von Avila
Das Buch meines Lebens
Autobiographie
Teresa von Avila
Weg der Vollkommenheit
Peter Dyckhoff
Aus der Quelle schöpfen
Das innerliche Gebet nach Teresa von Avila
Teresa von Avila
Gedanken zum Hohelied
Teresa von Avila
Ich bin ein Weib und obendrein kein gutes
Portrait der Heiligen in ihren Texten
Erika Lorenz
Weg in die Weite
Die drei Leben der Teresa von Avila
Johannes vom Kreuz
Empor den Karmelberg
Johannes vom Kreuz
Der geistliche Gesang
Johannes vom Kreuz
Die dunkle Nacht
Johannes vom Kreuz
Lebendige Liebesflamme
Johannes vom Kreuz
Worte von Licht und Liebe
Kontemplation Zisterzienser
Bruno Fromme (Hrsg.)
Die neue Spiritualität der Zisterzienser im 12. Jahrhundert
Bernhard von Clairvaux
Sämtliche Werke
Bände V+VI
Sermones super Cantica Canticorum
Predigten über das Hohelied
lateinisch-deutsch
Bernhard von Clairvaux
Rückkehr zu Gott
Die mystischen Schriften
Bernhard von Clairvaux
Das Herz weit machen
Kontemplation und Weltverantwortung
Bernhard von Clairvaux
Weil mein Herz bewegt war
Bernhard J. Vosicky
Bernhard über Bernhard
Geistliche Lehren des heiligen Bernhard von Clairvaux
Gerhard Wehr, Hg.
Der Mystiker Bernhard von Clairvaux
Wolfgang Buchmüller, Hg.
Von der Freude, sich Gott zu nähern
Beiträge zur zisterziensischen Spiritualität
Kontemplation
Willi Massa (Hrsg.)
Wolke des Nichtwissens
Brief persönlicher Führung
Anleitung zur Meditation
Richard Rohr
Pure Präsenz
Sehen lernen wie die Mystiker
Richard Rohr
Wer loslässt, wird gehalten
Das Geschenk des kontemplativen Gebetes
Franz Jalics
Der kontempative Weg
Ignatianische Impulse
Simon Peng-Keller
Kontemplation
Einübung in ein achtsames Leben
Gerhard Wehr
Nirgend Geliebte wird Welt sein als innen
Lebensbilder der Mystik im 20. Jahrhundert
Willigis Jäger
Kontemplation
Islam
Navid Kermani
Gott ist schön
Das ästhetische Erleben des Koran
Navid Kermani
Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen
Fragen nach Gott
Annemarie Schimmel Hg.
Sufi - Liebe zu dem Einen
Texte aus der mystischen Tradition des Islam
Interreligiöses
Sebastian Painadath, SJ
Der Geist reißt Mauern nieder
Die Erneuerung unseres Glaubens durch interreligiösen Dialog
Sebastian Painadath, SJ
Wir alle sind Pilger
Gebete der Welt
Sebastian Painadath, SJ
Das Sonnengebet
Integrales Denken
Teilhard de Chardin
Das göttliche Milieu
Ein Entwurf des Innern Lebens
Teilhard de Chardin
Das Herz der Materie
Kernstück einer genialen Weltsicht
Ken Wilber
Integrale Spiritualität
Ken Wilber
Integrale Vision
Ken Wilber
Eine kurze Geschichte des Kosmos
Physik, Medizin
Amit Goswami
Das bewusste Universum
Roland Röpers u.a.
Was unsere Welt im Innersten zusammenhält
Hans-Peter Dürr im Gespräch
Ulrich Schnabel
Die Vermessung des Glaubens
Forscher ergründen, wie Glaube entsteht und warum er Berge versetzt.
Wolf Singer,
Matthieu Ricard
Hirnforschung und Meditation. Ein Dialog.
Jin Kabat-Zinn
Gesund durch Meditation
Ulrich Ott
Meditation für Skeptiker
Ein Neurowissenschaftlwer erklärt den Weg zum Selbst
Peter Sedlmeier
Die Kraft der Meditation
Was die Wissenschaft darüber weiß
GESTERN
STREIFZÜGE
2018
EINE KLEINE REVUE ZUR VOLLJÄHRIGKEIT
18 Jahre gemeinsames Meditieren
Wir feiern Geburtstag. Wir haben auch 2 leibliche Kinder, Anna und Jonathan. Das ZENtrum für Kontemplation, das wir über 18 Jahre sorgsam entwickelt haben, ist ebenfalls ein gemeinsames "Kind". In diesem Jahr wird es volljährig. 18 Jahre: Das ist viel Zeit, doch mehr als das: Es war für uns auch eine erfüllte Zeit. Das gemeinsame Üben von Zazen in Gruppen oder für uns alleine, gab unserer Paarbeziehung wichtige Impulse und eine tiefe Verbindlichkeit.
Alles begann damit, dass wir schon als junge Erwachsene so ein bisschen meditiert haben. Doch dann forderten Elternschaft, Beruf, Haus und Garten unsere ganze Kraft. Zwischen 30 und 40 Jahren entstand eher ein Interesse an Wegen der Psychologie. Bernhard bildet sich in verschiedenen Therapierichtungen aus. Dahinter jedoch stand eine spirituelle Frage. Das merkte er erst später. Wie kann das gehen, dass Menschen sich wirklich wandeln? -
Erst eine Erkrankung 1998 brachte Bernhard auf die Spur.
Er entdeckte Zen.
Zen ist kein Dekor, sondern ein Weg, der sich von allem, was man Meditation nennt, grundlegend unterscheidet.
Zen kann man nicht erklären, genausowenig wie den Geschmack einer Erdbeere, wenn man noch keine gegessen hat. Zen kann man kosten, indem man diesen Weg selber geht. Das eigene Erfahren läßt uns erst begreifen, welch starkes Instrument diese schlichte Übung darstellt.
Bernhard begann ab 1999 wie bekloppt zu üben. Mehrere Wochen im Jahr ging er in die Stille. Christiane setzte sich bald zum Üben hinzu. Bernhard war so glücklich mit dem Gefundenen, dass wir ab dem Jahr 2000 alle psychotherapeutischen Angebote beendeten und zum Zen einluden. ZEN war das Herausfordernste, Steilste und Kraftvollste, was uns auf Erden spirituell begegnet ist: Ein Weg direkt ins Herz allen Daseins, in die unmittelbare Begegnung der Gottheit. Auf diesem Weg kann man nicht bleiben, wie man ist, ein echter Weg der
Wandlung.
Bernhard:
"Was da von innen her begann, das erlebte ich wie ein neues Leben. Wie eine neue Menschwerdung! Unglaublich feine Prozesse in mir selber, ohne dass man dazu oder darüber zu reden brauchte. Ohne Lärm, zart und dennoch mächtig, frei von jedem äußerlich Spektakulärem oder Wahrnehmbaren. Damals schrieb ich ein Gedicht, das diesen Anfang in Worte zu fassen versucht:"
Geburten
Als Kind geboren sein, ist eines nur.
Wer dies alleine sieht, mag leben wohl, doch bleibt er blind.
Ins Licht zu gleiten, zu erglühen, und brennen gar.
Geboren werden, Tag für Tag und Stund um Stund
Und jeden Augenblick ist unsere Natur.
Leuchten pur.
Schauet: Die Vögel!
Sehet: Die Lilien!
Spüret: Den Wind!
Eines nur.
Himmel in mir.
bs 14.07.2000
Mein Arbeitgeber nahm damals sensibel wahr, was sich da bildete; lenkte und unterstütze es aufmerksam, riet zu Fortbildungen. Meine seelsorgliche Arbeit gewann neue Kraft und Tiefe zusammen mit Zen. Ab 2000 luden wir Menschen ein, unsere Gäste zu sein und mit uns zu üben. Abendgruppen entstanden, dann Übungstage, Touren auf dem Camino Santiago und schließlich Stille Tage, zu denen wir für 4 Tage meist in ein Kloster und ins Schweigen gingen. 16 Jahre lang taten wir dies in großzügiger Weise. Die meisten Kosten, u.a. die Erstellung, Einrichtung und Ausstattung von zwei Räumen trugen wir selber.
"2000 bis 2008 war für mich - Bernhard - eine total prägende Zeit. Als ich jetzt Teile meiner Tagebücher nachgelesen habe, wurde es mir fast schwindlig, solch intensive, innere Bewegungen fand ich da beschrieben. Vorher kannte ich eine solche Weise von Erfahrung nicht. Die frühere Überschätzung psychologischer Wege wich Hochschätzung, aber verbunden mit der Einsicht, wie begrenzt diese waren. Mit neuer Nüchternheit nahm ich den religiösen Betrieb der Kirchen wahr. Solange ich in einem fast gänzlich aktiven Modus lief, blieb mir diese Wahrnehmung verschlossen. Das fraglose Mitschwimmen wich einer sich vergrößernden inneren Distanz. Die Realität von Klerikalismus und Machtmißbrauch verstellt das Rettende und Wandel ist nicht in Sicht.
Davor hielt ich meine Gedanken und Gefühle, Arbeiten und Agieren, bereits für die ganze Welt. Die Wirklichkeit endete, wo Kopf und Sinne nichts mehr anzeigten. Das war der große Irrtum meiner ersten Lebenshälfte: Ich begriff, dass die Realität hinter dem Anschein erst beginnt, wo Sinne und Denken nichts mehr fassen. In mein Tagebuch schrieb ich:
Die Menschen begnügen sich meist mit 5% der Wirklichkeit. Sie leben auf einer kleinen Scholle. Stille und Sammmlung öffnen ihnen die weiteren 95%. Das Meer ist viel weiter als die paar Wellen, mit denen wir uns am Strand vergnügen. Wirklichkeit beginnt hinter dem schmalen Saum, um den sich mein Leben bislang abspielte. Doch jeder Mensch bleibt frei. Er kann zeitlebens diesen Vorraum des Lebens als ständige Bleibe wählen, ausbauen und stabilisieren. Da lebt sich im übrigen nicht schlecht."
Die wahre Realität berührt uns unmittelbar, wenn wir stillhalten. Stille ist Offenbarung, wie Laotse sagt. Wir treten aus unserem Traum von Realität in den wirklichen Raum des Lebens. „Geh ins Verborgene und schließe die Tür“, so Jesus. Mit den christlichen Zenmeistern des Lassallehauses in der Schweiz fanden wir kundige und starke Begleitung. Unsere Übungsgemeinschaft enwickelte sich und wir begleiteten mit großer Freude und Hingabe erste Schritte von Menschen auf diesem großen und schlichten Übungsweg.
2008
WEGWEISUNG AN UNS SELBST
Christiane und ich feierten unseren 50igsten Geburtstag zusammen mit allen, die mit uns üben, auf dem Finkenrech in Dirmingen. Wir schreiben damals eine kleine Wegweisung für uns selbst.
Da sein - bei mir wohnen ,
nicht außen,
nicht überall-nirgends,
im Sturme ruhen.
Nicht verloren gehen in Geschäften
Im Wind auf Weisung warten,
Poren und Zellen aufhalten, Herz und Sinn ausrichten.
Beharrlich die Aufrichtung üben, den Geist stärken.
Vertrauensvoll dem Wandel das Herz hinhalten.
Heimfinden, zu Grunde gehen, Quellen finden, Eins-werden
Im Dunkel den Glanz beleben.
Öffnen und Weiten.
Loslassen und leer werden.
Raum geben und empfangen.
Atem sein.
Hingabe.
Geduld lernen und Güte.
Reifen und Gebären.
Dank sein.
Jeden Tag neu.
Das grosse Ja anstimmen.
Den Lobgesang nicht vergessen .
Brot essen.
Den Himmel schauen.
Nicht bloß reden von Liebe.
Brot brechen.
Und es allen reichen.
Nicht nur den Nahen.
Die Erde umarmen und darin den Himmel.
Tanzend das Neue bewegen.
Strömen, wirken und weben.
Freudig , fest und weich,
klarem Wasser gleich.
Transparent und rein.
würzig und fein
Segnen, auch das Widrige.
Von den Dämonen lernen.
Und die Zukunft In goldenen Lettern schreiben.
2009 müssen wir für fast ein Jahr die Arbeit unterbrechen. Bernhard ist angegriffen muss regenerieren. Ein wichtiges Jahr. An seinem Geburtstag, dem 9.8. landete er in Auschwitz-Birkenau an der Stille, wo Edith Stein am 9.8.1942 ermordet wurde. Für ihn beginnt da das Lebensjahr, das Edith selbst nicht mehr erleben durfte. Sein Tagebuch erzählt:
Ein Traum wird mir am 6.12. geschenkt, indem ich selber eine Gebärende bin, die ein winzig kleines Kind zur Welt bringt. Die Begegnung mit Edith Stein und die Widmung ihres Sterbens „für den Frieden“ begreife ich als Fügung und unausweichlichen Auftrag, etwas für den Frieden zu tun. Das macht mir zunächst großen Druck. Ich denke, es müsse etwas besonderes sein. Ich müßte mit Menschen nach Auschwitz fahren. Erst ganz langsam weicht der Druck der Einsicht, dass es viel mehr aber einfaches erfordert, nämlich fortan für den Frieden da zu sein und zwar mit jedem Atemzug.
Mit Blick auf die Geschichte meines Volkes heißt das, da zu sein für die Opfer und da zu sein für die Täter. Da zu sein für den ganzen Schmerz und die ganze Schuld. Wir werden erst ganz, wenn wir für alles Gebrochene da sind. Es gehört nämlich wirklich zu uns selber. Es ist real ein Teil von uns. Wir stehen nicht daneben. Solche Unschuld gibt es garnicht. Ein zweiter Meditationsraum, der Edith Stein – Raum der Stille entwickelt sich. Das Bistum Trier beendet seine Unterstützung mit der Begründung das Lassalle-Haus der Jesuiten in der Schweiz sei esoterisch. Es zeigt keinerlei Interesse an der Nutzung angebotener Ressourcen.
Nach 10 Jahren intensiver Übung und einer zweijährigen Ausbildung erhielt ich im Oktober 2011 von den Zenmeistern Pia Gyger und Niklas Brantschen im Lassallehaus der Jesuiten in Bad Schönbrunn die Lehrerlaubnis und wurde zum Kontemplationslehrer der Via Integralis in der Glassman Lassalle Gruppe ernannt. Meine Frau Christiane und meine altgewordene Zenlehrerin Gisela Storz begleiteten mich.
2012 weihen wir offiziell an Maria Himmelfahrt mit einer kleinen Segensfeier die Statue aus Marmor ein, die unter der alten Weide steht: Maria Kanzeon heißt sie schon länger. Die Dopplung im Namen wiederholt sich bei Anna Gamma, die als Zenmeisterin diesen Doppelnamen erhält und bei der wir lernen dürfen. Kanzeon Maria erinnert an Gemeinsames im Christentum und im Buddhismus, an Verkörpungen des Erbarmens und der Barmherzigkeit in den weiblichen Gestalten der Boddhisattva Kanzeon und der Gottesmutter Maria.
2014 Am 14. Jui 2014 stirbt meine Zenlehrerin Pia Gyger an einem Tumor, der sich inoperabel in ihrem Gehirn ausgebreitet hat. Ihrer achtsamen und herausfordernden Begleitung verdanke ich viel. Pia Gyger begleitete eine wichtige Wegmarke, wo mein eher ichbezogenes und erfolgsorientiertes Üben sich weitete und die ganze Welt einzuschließen begann. Ich begriff, dass wir nicht für uns selber meditieren können. Jeder Weg endet, wenn ich im eigenen Schrebergarten bleibe, - so schön es da ist. Eine tiefe Vision, das mein Herz sich für die ganze Welt weitet, eröffnete diese Phase. Die Herz Jesu Ikone im Edith Stein Übungsraum bildet diese Tiefenerfahrung ab: Jesus hält darauf sein Herz in der Hand und gibt es Geschenk, ein Darstellungstyp, der von der Ritenkongregation in Rom verboten wurde. In diesem Jahr erhielt der Edith Stein Raum der Stille nach einer Renovation seine heutige Gestalt.
Im Herbst 2016 beginnt unser „Dasein für den Frieden“, eine kontemplative Gestalt zu finden. Das Friedensgebet beginnt. Wir gehen davon aus, dass das stille Innehalten und Dasein für den Frieden eine Wirkung hat, welche individuell und politisch in einem ist. Zazen erreicht jede Zelle unseres Körpers, jeden Winkel der Erde und alle Zeiträume des Kosmos. Wir sind froh, dass in monatlichem Abstand Menschen sich dem Anliegen des Friedens anschlossen und dabei blieben. „Das wirkt überall hin,“ sagt unsere alte Lehrerin Gisela Storz, als wir im Altenpflegeheim in SB mit ihr zusammen für den Frieden saßen. Unser ZENtrum erhält den Namen „Anshin-Schalom“: Beides bedeutet Frieden.
2016 beende ich nach 34 Jahren meine tief befriedigende Arbeit als Seelsorger beim Bistum Trier. Ich tausche die gut bezahlte Arbeit gegen eine herrliche Perle, die ich nun mit ungeteilter Hingabe pflegen kann. Diese Perle ist meine Eremitage und darin das Üben von Zazen und Kontemplation. Ende
2017 beginnt meine Selbstständigkeit, die nach kurzer Förderung nun beinahe und in 2019 ganz auf der Basis von freiwilligem DANA (= Großzügigkeit) geschehen wird. Das heißt: Meinen Dienst als Eremit, freier Seelsorger, als Lehrer der Via Integralis in der Weitergabe der Übung und der Begleitung von Menschen im Gespräch stelle ich niemandem in Rechnung. Wer will, darf mit DANA, d.h. mit Großzügigkeit antworten. Ich freue mich sehr, dass meine Frau Christiane mit großem Engagement und Hingabe, als Assistentin mit dabei ist. Als Paar zu leiten und die Arbeit gemeinsam weiterzuentwickeln zu dürfen: Das ist eine große Gnade.
Beide sind wir dankbar, dass sich uns als Paar ein solcher Weg aufgetan hat. Er hat unser Menschsein unsere Liebe und unser Vertrauen spürbar vertieft. Wir danken Euch als Übenden und mit uns innerlich oder in der Via Integralis Verbundenen. Wir danken allen unseren Unterstützern und allen Lehrern und Lehrerinnen. Wir sind dankbar für die klare Positionierung des Bistums. Das hat Bernhard sehr geholfen, nicht hängen zu bleiben in der kirchlichen Luxusschaukel, sondern seinen Weg zu gehen. Dank allen! Gleich ob mit uns übend oder an uns denkend, fördert und trägt das unseren Weg.
Wenn man darüber nachdenkt, so kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass nahezu die Hälfte allen Elends in der Welt verschwinden würde, hätten die elenden Sterblichen den Wert des Schweigens kennengelernt.
Mahatma Ghandi
SOMMER 2018 IM ZENTRUM
DIE NATUR LEHRT UNS VIELFALT
Trauermantel, Schwalbenschwanz, Kohlweißling, Tagpfauenauge, Kaisermantel, Zitronenfalter, Gemeiner Bläuling, Distelfalter, Baumweißling, Großer Perlmutterfalter, Kleiner Fuchs, Admiral: Auf dem Weg zum Übungsraum treffen wir derzeit auf eine Vielzahl von Schmetterlingen. Unterschiedliche Libellenarten fliegen ihre Kurven, viele Insekten besuchen Pflanzen und finden Blüten. Die Vögel singen vielstimmig. Die kleinen Zaunkönige sind flügge und verlassen ihr Nest. Schwalbengruppen ziehen mit ihrem typischen Ruf ihre Kreise, Amseln bringen ihre Weisen zu Gehör, der Distelfink kommt zu Besuch, Rotschwänzchen, Meisen und Spatzen sind zu Gast; abends kurven Fledermäuse über dem Teich.
DAMIT ES GUT WEITERGEHT: VIELFALT
Auch im Teich wimmelt es von neuem Leben: Fische tummeln sich, eine Kröte hat Nachwuchs, eine Entenmütter kommt mit ihren Kleinen auf Besuch; die Molche haben sich zurückgezogen. Eine Feldmaus fiepst. Hummeln brummen und Bienen sammeln fleißig für den Honig. Bewusst vielgestaltig gestalten wir die Vegetation in unserem "Parkgarten": Es gibt "Schädlinge" in diesem Jahr. Wir schenken den Schnecken ein paar Salate. Obst diesmal in großen Mengen, Blumen und Gemüse, Kräuter und Stauden: Es wächst! Und auch Meister Petz macht seine nächtlichen Gänge. Wir brauchen nicht nur in der Natur eine große Vielheit, damit sich Tragfähiges und Exzellentes herauskristallisiert und Gutes fürs Ganze auf den Weg kommt.
2017
10 Jahre Morgenmeditation
"Den Morgen verkosten": Unsere Exerzitien zum Sommer- und Herbstanfang standen eine ganze Dekade lang frühmorgens für Gäste offen. Wir feiern ein kleines Jubiläum! Es gab sie 20x und sie sind uns eine feste Einrichtung und Hilfe geworden, ein feiner und wertvoller Start in den Tag. Zum Sommer- und Herbstanfang haben wir gemeinsam jeweils 2 Wochen lang täglich die Stille des jungen Tages beim Zazen gekostet und den Tag im Schweigen gegründet und sind aus der Stille ins Geschäft gestartet.
Näheres unter Exerzitien
Meister Zuigan pflegte jeden Tag sich selbst zuzurufen: "Meister!" und zu antworten: "Ja!" Dann rief er erneut: "Ganz wach! Ganz wach!" Und antwortete "Ja!"Ja!" - Lass dich nicht von anderen täuschen, an keinem Tag, zu keiner Zeit!" - "Nein! Nein!"
aus: Mumonkan, 12
"O zarte Berührung, o sanfte Hand" - Üben zum Frühlingsbeginn
Abendexerzitien der letzten Märzwoche
Herrlich warm war der Übungsraum am Abend, nur geheizt von der Sonne, die uns an den Tagen unseres Exerzitiums durchgängig begleitete. Zwar brummte um 18.00 Uhr noch manche Säge und viele Stimmen aus den Nachbarsgärten. Doch mit dem Untergehen der Sonne und dem Fortschreiten der Stunden verebbten Töne und Geräusche, und die Singvögel - vor allem der eindrucksstarke Gesang der Amsel übernahmen in der Stunde von 19.00 Uhr bis 20.00 Uhr die Bühne. Begleiten taten uns Worte von Johannes vom Kreuz aus den Spruchsammlungen "Worte von Licht und Liebe". Ihr findet einige auf der Seite Inspirationen.
Wir danken für das gemeinsame Üben und die schöne Stille.
Trau nicht deinen Augen,
traue deinen Ohren
nicht.
Du siehst Dunkel,
vielleicht ist es Licht.
Bert Brecht
Dasein für Frieden - Kontemplation/Zazen für friedensbewegte Menschen
SCHALOM!
FRIEDENSGEBETE GESTARTET 2017
Am 11.03.2017 - 09.00 bis 12.00 Uhr
Bis auf den letzten Platz gefüllt war unser Zendo zum Start der Friedensgebete.
"Friede nimm auch mein Herz; atme in jedem Schlag jedem", mit einem neuvertonten Gedicht von Peikert-Flaspöhler und dem Mantra "Christe Schalom", das wir bei Schwester Rose aus dem Ashram von Dr. Sebastian Painadath lernten, begann unser Dasein für den Frieden.
Den Vortragsimpuls findet man unter Inspirationen.
Wir erleben zur Zeit an vielen Stellen der Erde nationale Engführungen. Sie erzählen von einem Bewusstsein, welches das Eigene gegen das Andere stellt. Solche Polarisierung ist meist mit Wertungen verbunden: Fremdes schadet. Das Eigene hat einen höheren Wert. Anderes bedroht uns. Das führt oft zu hartem Wettbewerb, Ausgrenzung und im Extremfall zu kriegerischem Gegeneinander.
Diese Entzweiung läuft einer gewachsenen Haltung der Moderne zuwider, welche das Miteinander und die Kooperation sucht. All-Verbundenheit ist eine Frucht der meditativen Übung. Zazen und Kontemplation üben bedeutet, den Leib der Menschheit zum eigenen werden zu lassen und Einswerdung zu erfahren: Es gibt bei aller Komplexität und Differenzierung nur eine einzige Erde, bei allem "Ich zuerst" nur eine Menschheit.
Die sozialen und ökologischen Probleme werden wir mit den Antworten von gestern nicht lösen. Wir laden dazu ein, meditierend eine Kultur der Verbundenheit zu entwickeln und zu pflegen, ein Inter-Sein (Thich Nhat Hanh), welches in aller Verschiedenheit die grundlegende Einheit von Mensch, Erde und Kosmos erfahrbar macht und im Tun realisiert.
Es gibt keinen Weg, Wanderer.
Einen Weg, Wanderer,
den gibt es nicht.
Du selbst erschaffst
im Gehen den Weg.
Im Gehen
erschaffst du den Weg.
Und wenn du dich umdrehst, so siehst du die Straße,
die dein Fuß nie mehr betritt.
Einen Weg, Wanderer,
den gibt es nicht.
Nur Spuren
im Schaum des Sandes.
Antonio Machado
HOLOCAUST GEDENKTAG - 27.01.2017
Hallo und guten Tag, liebe Freunde und Freundinnen der Meditation,
der Holocaust ist kein Stück Geschichte, das vorbei ist, wie anderes vorbeizieht, ohne Spuren zu prägen.
Er bleibt Herzstück deutscher Identität auch bei uns Nachgeborenen. Deutsche gibt es nicht und wird es niemals geben ohne dieses grausame Geschehen unseres Volkes. Das ruft auch heute in eine besondere und bleibende Verantwortung für Frieden und Menschenwürde, für Respekt und Menschenfreundlichkeit.
Wir sitzen daher am Gedenktag der UN und am Jahrestag der Befreiung von Auschwitz-Buchenau im ZENtrum ab 18.00 Uhr in der offenen Klausur im Gedenken an diesen Kernschatten unserer Geschichte und wollen da sein für den Frieden, 30 Minuten, 60 Minuten, 90 Minuten: Jeder und jede ist frei, uns beizuwohnen, solange er mag und ab wann er kann, - hier im ZENtrum und anderswo. Unsere Tür steht offen.
Frieden entsteht nicht von allein und nicht durch Absehen vom Dunkel der Konzentrationslager und Tötungsindustrie. Schalom ist weit mehr als das Ende von Krieg. Unsere Übung führt uns mitten hinein in das leidende Zentrum der Menschheit, das genaue Gegenteil von Germany first. Darin sind wir tief verbunden mit Jesus und Buddha, die beide im Leiden und im Schmerz Wege der Befreiung fanden. Die Tore zur Erlösung stehen seitdem offen. Schalom ist möglich. Dem wollen wir im Zazen dienen.
GRUSS ZUM NEUEN JAHR
Wir wünschen allen unseren Gästen und mit uns Praktizierenden einen gesegneten Weg in 2017. Alle Gelegenheiten mit uns zu üben, findet Ihr auf der Seite "2017". Dort sind auch alle Tage und Uhrzeiten des 1. Quartals angegeben, zu denen unsere Klausur für Gäste offen ist.
Wer mit uns übt, ist als Gast willkommen und kann mit uns üben, ohne dafür Geld auszugeben. Zum Ausgleich freuen wir uns über einen Beitrag an Zeit und Arbeit.
Wenn ich zu mir komme und das Außen loslasse.
Wenn der Lärm verebbt und die Gedanken ruhig werden. Wenn ich aus dem Reden ins Hören komme
aus dem Tun ins Sein
Wenn ich mich stelle und nicht länger flüchte. Dann erst kann Gott zur Welt kommen, in mir und durch mich.
Autor unbekannt
2016
ADVENTSEXERZITIEN
STILLE IN DER DUNKELSTEN ZEIT DES JAHRES
Täglich boten wir in der Adventszeit Gästen die Möglichkeit, eine Stunde mit uns zu meditieren. Wir durften viele stille Stunden z.T. mit adventlichen Texten zur Einstimmung und Musiken zum Ausklang zusammen erleben. Rita, Ursula, Doris, Uschi, Werner, Gisela, Susanne, Ingrid, Achim, Karin, Christiane und Bernhard waren mit dabei.
Ach könnte nur dein Herz
zu einer Krippe werden.
Gott würde noch einmal
ein Kind auf dieser Erden.
Angelus Silesius
VORABEND DES HOCHFESTES MARIA IMMACULATA CONCEPTA
UND DES BODHI TAGES
Sowohl in der römisch-katholischen wie auch in der buddhistischenTradition ist der 8.12. ein Festtag.
Der 8.12. ist in der römisch-katholischen Tradition das Hochfest der Maria Immaculata Concepta, die uns an eine ursprüngliche Qualität unbeschadeten, makelfreien Menschseins erinnert.
Der Erleuchtungstag oder Bodhi-Tag ist ein Gedenktag im Mahayana-Buddhismus, der an die Erleuchtung von Shakyamuni Buddha unter dem Bodhi-Baum im Jahre 525 v. Chr. erinnert.
Am Vorabend erwartete die Übenden ein ausgewähltes Programm
Zazen
18.00 Uhr Musik hören:
Abendgebet, Sister Chan Khong, Mönche von Plum Village mit Thich Nhat Than
18.05 Uhr Zazen – Kinhin - Zazen
18.55 Uhr Rezitation Herzsutra in neuer Übertragung
19.00 Uhr Pause - Tee
Kontemplation
19.30 Uhr Musik: Einführung und hören
Max Baumann, Ave Maria
19.35 Uhr Zazen-Kinhin-Zazen
19.55 Uhr Rezitation:
Immaculata Concepta spricht, Text
ADVENTSEXERZITIEN
Unsere Adventsexerzitien haben am 1. Adventssonntag 2016 um 18.00 Uhr begonnen.
Üben im Advent: täglich, 18.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Wir beginnen jeweils mit einer kurzen Musik und schließen jeweils mit einem kurzen adventlichen Impuls oder einer Rezitation. Wer gemeinsam mit uns üben mag, möge das aufschreiben oder spätestens bitte am Vortag mündlich anzeigen, dass er Gast sein will. 06853-5109.
"Friede ist alleweil in Gott, denn Gott ist der Friede."
FRIEDENSGEBET - VOM FRIEDEN IN GOTT
Samstag, den 19.11. - 09.00 Uhr bis 12.00 Uhr
Mit einem kleinen Impuls zum "Dasein für den Frieden" begann unser Friedensgebet. In vielen Religionen wird dieser subtile Aktivismus in Gebet und Meditation beschrieben und praktiziert. Wir beginnen im Hier und Jetzt und bei dem, was uns am Nächsten ist: Das sind wir selber. In der Stille kommen wir zu uns und berühren im selben einen Frieden, der weiter und größer ist, als unser Herz. In diesen inneren Schalom einzutreten, ist ein effektiver Weg, ihn auch im Außen zu entwickeln. Schalom wird so innere wie äußere Realität. Unsere Gruppe ist komplett angemeldet. Wir laden dazu ein, sich auch aus der Ferne mit uns zu verbinden.
Für 2017 sind alle Friedensgebete auf der Seite "Dasein für den Frieden" angezeigt
2016 Finale des 3. Jahresabschnittes: Stille Tage im Kloster Engelthal
DER WEG DER KONTEMPLATION UND DES ZEN
Insgesamt 24 x fanden die Stillen Tage statt, erstmals im Jahr 2003 im Haus Benedikt in Würzburg, dann an vielen Orten. Damit endet ein Abschnitt tiefer und dichter einsam-gemeinsamer Erfahrung. Die äußere Gestalt dieser intensiven Gestalt der Einkehr ist organisch gewachsen und steht jetzt.
Zum letzten Mal waren wir für 3 1/2 Tage waren wir in vollem Schweigen mit jeweils 12 Einheiten Zazen, Qi Gong, Vortrag, persönlicher Begleitung und Gängen in der Natur.
Ab 2017 wagen wir es, nun zu einer intensiveren Übungsgestalt von jeweils 5 volle Tagen überzugehen. Gleichzeitig begrenzen wir die Zielgruppe auf Menschen, die in die Übung eingeführt sind und sie im Alltag praktizieren. Das hat sich bewährt.
Begleitung für Einzelpersonen - Auszeiten in unserer Eremitage - Kontemplative Einzelexerzitien - Urlaub spirituell - Neues spirituelles Begleitkonzept
"EINFACH ACHTSAM" WEITERER SCHWERPUNKT FÜR 2017
Das ZENtrum, Ort und Gelegenheit spiritueller Erfahrung und ganzheitlicher Erholung
Unsere Homepage steht in einem neuen und erweiterten Format. Das hat seinen Grund in einer Qualitätsentwicklung unserer Arbeit. Durch ein größeres Zeitbudget hat unsere persönliche, tägliche Übungspraxis Aufwind erfahren. Der eigene Weg und damit auch der des Einzelnen tritt stärker in den Blick. Das wird zusätzlich Schwerpunkt in 2017 werden.
Mit dem Gesprächsraum "Maku Mozo" und der "Eremitage", wo Einzelpersonen für sich wohnen und meditieren können, haben wir die Infrastruktur zum Gespräch und zu persönlichen Auszeiten, Exerzitien und Urlaub mit spiritueller Note geschaffen.
Unter dem Stichwort "einfach achtsam" sind nun erste Ideen zu einem Konzept mit Angeboten für die individuelle Begleitung entwickelt. Manche wünschen und beanspruchen diesen persönlichen Akzent. Gruppen zu empfangen, ist das Eine. Mit den auf Einzelpersonen abgestimmten Kostbarkeiten bieten wir Neues, das man in dieser Gestalt sonstwo nicht findet. Unser ganzheitliches Konzept wird damit erweitert und verfeinert: Bis in die Ernährung hinein möchten wir, dass es für Gäste bei uns stimmt und Sie sich körperlich, seelisch und geistig erholen, wohlfühlen und spirituell stärken und erneuern.
Gruppenangebote 2017
"MIT UNS KONTEMPLIEREN" - WEITERFÜHRUNG DES GEWACHSENEN
Das zweite Stichwort heißt wie "Mit uns kontemplieren". Zu unseren bewährten Übungsgestalten treten neue Weisen des Praktizierens in Gruppe. Das erweiterte Spektrum ermöglicht eine breitere Auswahl unterschiedlicher Intensitäten. So kann jeder für seinen Weg aus den verschiedenen Zutaten eine gute Mischung für 2017 basteln, die seinen Ambitionen gerecht wird, ihn angemessen heraus- und nicht überfordert.
ÜBUNGSTAG, 18.09. - 08.00 Uhr bis 15.00 Uhr
ES IST NOCH KEIN MEISTER VOM HIMMEL GEFALLEN - AUCH MEISTER LERNEN
Auch angesehene spirituelle Gestalten wie Jesus machen Fehler. Denn Fehler gehören zum Menschsein. Jesus war ein Mensch und damit Lernender wie wir. Vielleicht besteht darin ein Stück Meisterschaft, dass wir einsehen, niemals fertig zu sein und uns mit Anfängergeist immer von Neuem den "Lehren des Lebens" stellen. Gerade das Leiden kann für viele ein wichtiger Lehrer werden. Eine Geschichte der Bibel gewährt Einblick in das Fehlerverhalten Jesu. Sie erzählt von einem wenig reifen Jesus, der von einer Frau meisterlich geführt wird. Wir hören weitere Zeugnisse, wie Jesus bei Frauen lernte.
Anders als Buddha starb Jesus einen Tod als Geächteter. Auch im Leiden und Sterben am Kreuz hatte er zu kämpfen, bevor er in die große Freiheit hineinwuchs, für seine Mörder um Frieden zu beten: "Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." Ermutigung für uns, nicht stehen zu bleiben und unseren Übungsweg zu unterbrechen, wenn es mal schwerer wird. Zazen und Kontemplation sind Lernwege. Wer lieber bleiben will, wie er ist oder meint, bereits am Ziel angekommen zu sein, sollte diese Wege nicht gehen.
10 JAHRE MORGENEXERZITIEN ZUM HERBST
INTERRELIGIÖS AUSGERICHTET
Mit der diesjährigen Exerzitiengruppe haben wir ganz in der Stille ein Jubiläum feiern können. Genau im 10. Jahr geben wir jeweils zum Sommerbeginn und zum Herbstanfang Gelegenheit, am frühen Morgen vierzehn Tage oder drei Wochen lang zu meditieren. Das macht rund ein ganzes Jahr frühmorgendlichen Meditierens. Diesmal war die Stille tiefer als tief, denn es gab außer dem Bruder Klaus Gebet, der Selbstverpflichtung am Tagesbeginn und einem kurzen Gebet aus den verschiedenen großen Religionen der Erde kein gesprochenes Wort. Ein großer Friede lag über unserem Üben, obwohl mancher zur Zeit anstrengende und schwere Zeiten durchmacht. Jede Teilnehmende erhielt ein liebevoll gestaltetes Buch mit Gebeten aus den großen Religionen zum Abschluss als Geschenk.
GELASSENHEIT -THEMA DER JAHRESGRUPPE IM DRITTEN ÜBUNGSABSCHNITT
Mit insgesamt 16 angemeldeten Teilnehmern ist die Jahresgruppe im 3. Quartal unterwegs.
Roter Faden der Impulse ist das Thema Gelassenheit. Der 1. Petrusbrief, die Stoa (Seneca und Epiktet) mit der Apatheia, die Philosophie des Epikur mit der Ataraxia, der Kirchenvater Johannes Chrysostomus mit seinem Werk "Keiner kann verletzt werden, es sei denn er verletzt sich selber", Ignatius von Loyola mit der Indifferenz und auch Pater Lassalle waren Gäste in unserer Runde. Nicht zuletzt gibt uns Zen wichtige, praktische Hinweise zur Gelassenheit. Und das Wort von der Reinigung weist daraufhin, dass es auf unserem Übungsweg darum geht, wegräumen zu lassen, sein zu lassen, was dem Licht im Wege steht.
Unter Inspirationen werden wir einige Perlen der Teilnehmerskripte einstellen
FEST DER SANGHA - MARIA HIMMELFAHRT - 15.08.2016
... zum Quell des Lebens
Unsere Übungsgemeinschaft hat den Beginn von Bernhards 60. Lebensjahr (9.8.) gefeiert. Das Fest nahm in der Stille des frühen Morgens seinen Anfang mit der
Morgenmeditation.
05.30 Uhr Morgenritual
06.00 Uhr Zazen - Kinhin - Zazen - Sonnengebet des Yoga
Nach dem Frühstück im Freien ging es im Schweigen weiter:
Kontemplation
08.00 Uhr Zazen - Kinhin - Zazen - Rezitation des Herzsutras
09.30 Uhr Stiller Gang - Nahequellenpfad
An der Nahequelle startete unser spiritueller Gang. Er bestand neben dem Wandern in Stille aus 3 wiederkehrenden Elementen:
Geselliges Ab 11.30 Uhr wurde der Gang mit dem Ende des Schweigens gesellig. Ein Mittagessen aus frischen Zutaten wartete im ZENtrum auf uns. Selbstgemachtes Pesto mit viel frischem Basilikum, diverse frische Salate aus dem Garten (Junger Kohl, Rote Beete mit Piment, Ingwer und Zimt, in Olivenöl gebratene Zucchinistückchen in Zitrone, Orangenthymian und Rosmarin, Taboulé Salat mit frischer Minze, dann eine gartenfrische Gemüsesuppe (Lauch, Rübchen, Möhren, Zwiebeln, Meereskohl, Spitzkohl, Grünkohl, Cherrytomaten mit Ingwer, Koriander, Turmeric, Chili und schwarzes Kardamos) und eine Paprika-Tomaten Bio-Rindfleisch-Gulaschsuppe erwarteten uns. Ein Obstsalat von Rosemarie und eine Tarta Santiago (Mandeltorte), Kräutertees aus - während der Morgenexerzitien im Zendo -getrockneten Kräutern, Senche und Kaffee komplementierten die kulinarische Genusskiste. Es gab viel zu erzählen und zu schmunzeln. Ein strahlend heller, sonnenreicher Tag bot uns angenehme Temperaturen.
Jeder unserer Gäste erhielt einen von Christiane hübsch gestalteten Krautwisch geschenkt. Wir danken für die vielen Glücks- und Segenswünsche, die liebevoll ausgewählten Geschenke, besonders die von Karin handgefertigte Unikat einer Vogeltränke für den Garten des ZENtrums.
Mit den Morgenexerzitien endet der Übungsabschnitt
Frühjahr - Sommer 2016
EINE KLEINE RÜCKSCHAU AUF DEN ZWEITEN ÜBUNGSABSCHNITT
Im zweiten Quartal waren an 54 Tagen Gelegenheiten zum Üben eingerichtet und insgesamt 280 x von Gästen genutzt:
26 Übungsstunden
08 Treffen der Jahresgruppen
04 Übungsstunden in der Mittagszeit
01 Stiller Samstagvormittag
01 Stilles Wochenende (= 2 Übungstage)
12 Treffen der Morgenexerzitien
04 Stille Tage im Benediktinerinnenkloster/Gästehaus Engelthal (4 Tage)
34 Zeiten für begleitende Gespräche
Hinzu kamen 35 Gespräche in persönlicher Begleitung.
Stilles Wochenende 04. und 05. Juni / Übungstage
WEG NACH INNEN - WEG NACH AUSSEN
Die Gottesgebärerin mit den drei Händen und die Boddhisattva Kanzeon
Was die Ikone mit Maria als Tricherusa ausstrahlt ist eine einfache Würde. Sie wächst aus dem Wohnen bei sich selbst. Das verbindet sie mit der chinesischen Darstellung der Kanzeon (Jiuhuashan). Die Sammlung, das im Wesen Ruhende weist sich bei Kanzeon hier über die gefaltenen Hände aus. Das Ruhen im Wesensgrund (in Gott) ist die einzige pausible Basis, von der aus das Versprechen, "die zahllosen, lebendigen Wesen auf Erden zu retten", keine Überforderung, sondern zur einfachen Qualität unseres Daseins wird.
Die drei Hände der Maria bilden einen Kreis um Herz-, Atem und Beckenraum, zentrale Orte des Leibes, wo Zeugung, Empfängnis, Einwohnen, Wachsen und Gebären geschehen. In der Übung des Zazen bilden Arme und Hände diesen Kreis ab. Sie schaffen einen leeren Raum, in dem unsere Bestimmung heranwachsen kann und wir zur Welt bringen, was heiliger Atem in uns wirkt. Netkadesch, das Wort "heiligen" in der aramäischen Muttersprache Jesu beschreibt genau das, was wir übend tun: offenen, weiten Raum bereiten für die Wunder der Wandlung aus Gott. "Du wirst (...) gebären!" "Heiliger Atem wird über dich kommen". Wer übt, dem werden die Worte des Engels an Maria unmittelbar einleuchten, als Verheißung eigenen Menschseins.
Mit 19 Angemeldeten waren alle Plätze vergeben.
Als Paar üben - Zeit zum Durchatmen für Christiane und Bernhard
IM NORDWALDZENDO KONTEMPLIEREN
Eine ganze Woche lang - vom 30. April bis zum 07. Mai - gönnten wir uns als Paar den Luxus zusammen und dabei jeder für sich in die Stille zu gehen. Unsere lange Bahnfahrt führte uns in den Bayerischen Wald nach Flanitzhütte in das Nordwaldzendo der Herzgrund Sangha von Stefan Bauberger SJ. Alois Berger SJ führte in seinem 81. Lebensjahr durch die Tage des Schweigens. Thema war das aramäische Vater Unser. Täglich saßen wir 12 Einheiten Zazen zur Wand, es gab einen Vortrag, persönliche Begleitung im Gespräch und eine Eucharistiefeier. Es war wunderbar still. Wir sind sehr dankbar für das Team vom Haus und die Begleitung.
Gelegenheit
NEUE GÄSTE UND PRAKTIZIERENDE ÜBTEN GEMEINSAM
"BEI MIR WOHNEN" - EIN STILLER SAMSTAG AM 21. MAI
Am 21. Mai fand von 09.00 Uhr bis 12.00 Uhr eine Einführung in Zazen statt, zu der auch Anfänger willkommen waren. Mit 12 Gästen war unsere Hütte bis auf den letzten Platz belergt. "Amavit habitare secum" - "Er liebte es, bei sich selbst zu wohnen", das wird vom heiligen Benedikt in seiner Lebensbeschreibung ausgesagt. Wir üben drei Stunden lang, den Schwerpunkt ganz bei uns selber zu halten und uns nicht nach außen zu verlieren. Bei Benedikt entstanden aus solcher Sammlung, aus Eremitage und Klausur, aus seiner "geliebten Höhle" heraus, ungemein kraftvolle Impulse, die bis heute wirksam sind. Es ist das "Bei sich selber wohnen", das weitergehend wirkt, als zahllose flache Aktionen. Es ist die gelebte und erfüllte Einsamkeit, aus der echtes Miteinander wachsen kann. Wir danken für die leckeren Gastgeschenke.
Nichts schöneres unter der Sonne, als unter der Sonne zu sein.
Ingeborg Bachmann
DU BIST DER ATEM IN ALLEM ATEM
Kabir
DEIN ATEM - MEIN ATEM: EIN ATEM
Die stillen Tage in Engelthal sind zu Ende - eine intensive Zeit.
"Das ist wie Heimkommen!" sprach eine ankommende Teilnehmerin beim Aussteigen aus dem Auto. "Das geht nicht an jedem Ort!", sagte Schwester Maria Magalena zum Abschied. Da hat sie recht! Wir sind glücklich, in einem solch liebevoll gepflegten Haus und eingebettet in ein klösterliches Feld von Gebet kontemplieren zu dürfen. Das verhilft zur Sammlung und unterstützt die inneren Prozesse beim Meditieren. Sie reichten von der Erfahrung tiefer Stille bis zur ausdrücklichen Rührung über die Begegnung mit der göttlichen Wirklichkeit. Leichtigkeit, Freude, Kraft und Liebe waren beim Abschiednehmen spürbar. Selbst das Essen war auf das abgestimmt, was Kontemplierende brauchen, viel Frisches und Leichtes. Mehrere Tage in vollem Schweigen mit täglich 6 Stunden Zazen, das ermöglicht Tiefenerfahrungen, die so im Alltag meist nicht möglich sind. Es gab einen guten Gruppenzusammenhang, und es war sehr dicht diesmal.
Die Impuls gingen zu
- Achtsamkeit und Atem: Die zenbuddhistische Praxis anhand des Sutras vom Atem
- Spaziergänge mit der Ruach: Atem in der jüdisch-christlichen Tradition.
Einige Kostproben werden wir unter "Inspirationen" einstellen.
Vorträge und die Musiken zum Tagesausklang kann man bei uns anfragen.
Alles neu, macht der Mai
UMGESTALTUNG DES ZENDO JERUSALEM - JOHANNES VOM KREUZ ÜBUNGSRAUM
Unser 16 Jahre alter Übungsraum im Garten hat eine Umgestaltung erfahren. Sie lehnt sich an die neue Gestalt des Edith Stein Raumes an. Wir sitzen in U-Gestalt und eine Raumseite bleibt frei.
Dort weist das Kreuz mit der Ikone des Josua Bösch auf unsere christliche Orientierung, eine Buddhastatue auf den zen-buddhistischen Hintergrund unseres Übungsweges.
Unser Abschlussritual ändert sich daher. Mit der ersten Verneigung verabschieden wir uns voreinander, mit der zweiten ehren wir die göttliche Präsenz und Buddha.
Beide Räume bieten nun für jeweils 10 Übende Platz.
ICH MACHE TÄGLICH EINEN NEUEN ANFANG
Mit einem Wort Edith Steins uns einem Impuls zum "Anfängergeist" startete unser Jahresgruppe mit 16 angmeldeten Gästen in den neuen Übungsabschnitt Frühjahr-Sommer. Am zweiten Abend ging es um das Thema "Unterbrechung" . Beim 3. Treffen gab es einen Vortrag zur Via purgativa: "Müll, Kompost und Balken" und beim 4. Üben einen Impuls zur Integration und Ganzwerdung. Einige der Gedanken sind unter "Spirituelles" eingestellt.
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Rückschau: Übungsabschnitt Winter - Frühjahr
EINE ÜBERRASCHUNG ? – RUND 100 STUNDEN ZAZEN IM ZENTRUM
34 x Übungsstunden
08 x Jahresgruppen
10 x Meditation am Mittag
01 x Stilles Wochenende (2 Übungstage)
05 x Exerzitientage
Von Januar bis März übten wir an 59 Tagen. Das ergibt 96 Zeitstunden mit Zazen. Im Vergleich waren es 2015 im ersten Quartal 23 Gelegenheiten. Die Steigerung hat ihren Grund darin, dass wir an 3 Tagen der Woche unsere private Übungspraxis zusätzlich für jeweils eine Stunde geöffnet haben. Wenn man alle Menschen bei allen Übungsgelegenheiten addiert, kommt man auf 317 Personen. Wer mit uns geübt hat, war von Januar bis März im Schnitt 12 Mal bei uns zu Gast. Hinzu kamen 23 begleitende Gespräche. Insgesamt gab es 25 Vortragsimpulse.
EDITH STEIN RAUM DER STILLE - ÄNDERUNG DES RITUALES
Nach den vorbereitenden Arbeiten in den letzten 3 Jahren: Ausräumen der Schränke, Entffernen der Tapeten, Verputzen des Raumes, Anschaffungvon Tatamis, 7 neue Jalousien an den Fenstern und der Tür, hat der Edith Stein – Raum der Stille nun sein wohl endgültiges Gesicht erhalten. Mit der Herz-Jesu Ikone, dem Herzsutra und einem Gesteck haben wir abschließend eine Raumseite ganz neu gestaltet. Die Übenden sitzen seitdem nicht mehr im Viereck um eine Mitte sondern in U-Form. Das bedeutet eine Reduktion der Übungsplätze auf maximal 10 Personen, so dass auch ein freieres Kinhin möglich ist. Auch im Ritual bedeutet dies eine Veränderung. Unsere erste Verneigung beim Betreten des Raumes und die letzte vor dem Verlassen geschieht zur Ikone und dem Sutra hin.
EXERZITIEN IN DER KARWOCHE
ABENDE VOR OSTERN | |
DAS ANGEBOT | EINFÜHRUNG ANSCHAUUNG |
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Ein kleines Tagebuch als Geschenk ermöglicht jedem, seinen Prozess für sich selber festzuhalten. |
Einblicke finden Sie auf der Seite "Inspirationen"
"Das Betrachten des Weges Jesu wird zu einem eigenen Weg, zu einem aktiven Aufstieg ins Licht. Es ist das Auferstehungslicht, das sich ausbreiten will, nicht erst im Jenseits sondern hier und jetzt. So ist dieser Kreuzweg auch ein Hoffnungsweg für unseren bedrohten Planeten und eine scheinbar hoffnungslos in Gewalt verstrickte Menschheit."
Maria-Christina Eggers
Königin des Alls, Vision einer neuen Schöpfung, S. 16f
STILLES WOCHENENDE/ÜBUNGSTAGE - 05. + 06. MÄRZ 2016
WORTE JESU NACH THOMAS JUDAS DIDYMOS ODER:
EHRENRETTUNG FÜR DEN UNGLÄUBIGEN THOMAS
Der Edith Stein Raum der Stille ist eingesessen. In der Rückmeldung der Übenden hat die Atmosphäre des Raumes durch das beständige Üben gewonnen. Die Gruppe sei diesmal sehr entspannt gewesen. "Ich bin richtig glücklich", erzählte eine Teilnehmende gerührt.
Endlich hat der biblische Satz "Selig die nicht sehen und doch glauben." keine Qualität der Reibung mehr, sagte eine auch wissenschaftlich Engagierte erleichtert. Als interessen-geleitete frühkirchliche Konstruktion gehört er wohl nicht zu den Worten Jesu. Das Wort vom "Blinden Glauben" kann als missbraucht werden, um Menschen gefügig zu machen. "Es geht dabei um Macht", sagt ein Übender. "Es war so schön nach einer Woche vollgepackt mit Terminen, Stress und Verbindlichkeiten, einfach nur da sein zu dürfen und nichts mehr tun zu müssen", so eine Teilnehmende. Eine Aussage hieß: "Mein Jesusbild vertieft und erweitert sich mit den Worten des lebendigen Jesu in der Logiensammlung des Thomas." Eine andere Übende erzählte, sie habe "die Erfahrung gemacht, dass die Worte Jesu sich von innen aufschlüsseln, wenn man eines mit in die Kontemplation nimmt." Man kann sie als Koans nutzen. Zwei anspruchsvolle stille Tage mit jeweils mehrstündigem Zazen, dennoch getragen von Heiterkeit und Leichtigkeit. Viel Dankbarkeit für diesen gewachsenen Schatz unserer Sangha.
Neue Angebote - montags, dienstags (mittwochs) und freitag
18.00 Uhr - GEMEINSAMES MEDITIEREN AN WERKTAGEN
Viele Übende sind froh über Gelegenheiten zum gemeinsamen Üben im Alltag. Wir haben daher entschieden, unsere persönliche Übungspraxis für Interessierte an 3 Tagen der Woche zu öffnen. Unsere schlichten Übungsstunden sind jeweils in jeder Woche
montags, dienstags und freitags
18.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Edith Stein Raum der Stille
Bisher waren Doris, Rita, Uschi, Karin, Ursula, Christiane und Bernd mit dabei. Jeder entscheidet selbst, wann und wie oft er kommen möchte. Man kann schriftlich anmelden oder das Dabeisein spätestens am Vortag telefonisch anzeigen.
Eine kleine Kladde rechts vorm Eingang zum Edith Stein Raum ermöglicht es zusätzlich, sich direkt mit Namen zu Terminen der eigenen Wahl einzutragen.
Während der Pause der Jahresgruppe im März, besteht dieses Angebot auch
mittwochs
18.00 Uhr bis 19.00 Uhr
17.00 Uhr BEGLEITUNG IM PERSÖNLICHEN GESPRÄCH
Für diejenigen, die für 2016 eine Begleitung im Gespräch angefragt haben oder diese einrichten möchten, besteht an drei Tagen der Woche dazu Gelegenheit im neuen Gesprächsraum des ZENtrums. Termine müssen vorher vereinbart sein.
montags, dienstags und freitags
17.00 Uhr bis 17.50 Uhr
Edith Stein Raum der Stille
Während der Pausen der Jahresgruppe besteht dieses Angebot auch
mittwochs
17.00 Uhr bis 17.50 Uhr
Mein Geliebter: die Gebirge, die einsamen waldigen Täler
die wundersamen Inseln, die rauschenden Flüsse,
das Flüstern der liebkosenden Winde,
die ruhige Nacht kurz vor dem Aufgang der Morgenröte,
die Musik der Stille, Einsamkeit voller Klang.
Johannes vom Kreuz
EINFACH STILL - STIMME DES SCHWEIGENS
Der erste Jahresabschnitt startete mit rund 60 Übungsgelegenheiten
Insgesamt rund 80 Gäste waren bei der Kontemplation im Januar mit dabei
Der Start in 2016 war eine Überraschung: Bei den Übungsgelegenheiten des ZENtrums und der mit uns verbundenen Initiativen begrüß-ten wir allein in der ersten Januarwoche 30 Übende. In der zweiten Jahreswoche übten 23 und in der dritten 26 Gäste mit uns. Leider mussten wir das 1. Friedensgebet wegen Eisesglätte absagen. In der vierten Woche hat uns leider ein Virus beschäftigt. Sechs Übende haben ein begleitendes Gespräch wahrgenommen. |
Bei der Jahresgruppe sind bereits alle Plätze im 1. Quartal vergeben. Bei allen anderen Übungsgelegenheiten kann man noch einchecken. Herzliche Einladung! Der Anmeldebogen kann unter Kontakt / Mit uns üben angefragt werden. Zu den Übungsstunden reicht eine mündliche Anmeldung am Vortag unter 06853-5109.
MITTAGS MEDITIEREN ? - GÄSTE WILLKOMMEN
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Neu
ÜBUNGSSTUNDEN MONTAGS UND FREITAGS
Mit uns meditieren - ZENtrum Theley, im Edith Stein - Raum der Stille
Die guten Erfahrungen mit den werktäglichen Treffen im Advent haben uns dazu ermuntert, unser privates Üben in 2016 zweimal in der Woche für Gäste zu öffnen. Im Januar, Febru-ar und März gibt es jeweils montags und frei-tags von 18.00 bis 19.00 Uhr die Gelegenheit zu einer schlichten Übungsstunde in Gemein-schaft. Das Angebot ist offen für alle, die sich eine Stunde der Stille zutrauen (2x25 Min. Zazen) Es gibt zu Beginn jeweils eine musikalische Einstimmung. Im Januar wird uns die Sarabande aus der Partita d-Moll für Violine solo von Johann Sebastian Bach begleiten. |
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Wer gerne mit uns sitzen will, kann sich mündlich anmelden, sollte jedoch alle Termine anzeigen, wann er dabei sein mag. Anders als bei der Jahresgruppe, kann man frei entschei-den, wie oft und wann man kommen will. Falls wir Gäste erwarten dürfen, heizen wir gerne den Edith Stein Raum der Stille ein. Falls wir alleine üben, sind wir in unserem privaten Übungsraum unter dem Dach.
JAHRESGRUPPE DES ZENTRUMS GESTARTET
Am 06.01., 19.00 Uhr ging es wieder ans gemeinsame Üben mit einem schönen und herzlichen Wiedersehen. Der Edith-Stein-Raum der Stille mit den neuen Tatamis war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Auszüge aus dem Impuls finden sich auf der Seite "Inspirationen".
NEUE LEITUNG DES ZENTRUMS - WIR LEITEN ALS PAAR
ZENtrum hat ab 1. Juli 2016 wieder eine doppelte Leitung
Am 14.12. 2015 am Gedenktag des Johannes vom Kreuz habe ich als Seelsorger beim Bistum Trier zum 30.06.2016 gekündigt. Ich freue mich, nach Jahren innerer Vorbereitung diesen Schritt nun aus ganzem Herzen tun zu können. Zuallererst will ich offen sein für das, was auf mich zukommt. Ein Lebensmittel-punkt wird gewiss die eigene Kontemplation und Eremitage sein. Dazu gibt es nun mehr Raum. Darüber freue ich mich, Menschen auf dem Weg des Zazen und der Kontemplation zu begleiten. Bei der Entwicklung unseres gastlichen ZENtrums zu einem geistlichen Ort mag ich mithelfen: |
Endlich werden wir damit unsere 15jährige gemeinsame Paargeschichte in Sachen Zen & Kontemplation gemeinsam und in aller Öffentlichkeit fortsetzen. Ab 1.7. wird das ZENtrum für Kontemplation wieder namentlich von uns beiden geleitet: Bernhard und Christiane.
Das Bistum Trier wusste dies mit negativem Druck zu verhindern. Auch als Kontem-plationslehrer der Via Integralis kann Bernhard sich dann offen zeigen, was bislang nicht geduldet war. Wir sind erleichtert, mit diesem Schritt offen leben zu können, was für uns und unsere Beziehung, für unser Leben, Lieben und Vertrauen, so fruchtbar geworden ist: |
Euer Bernhard Schille und Eure Christiane Singer-Schille
2015
FRISCHER WIND
WILLKOMMEN IN UNSERER GEMEINSCHAFT
Über die langjährige Praxis des Yoga hat U. einen Zugang auch zur Übung des Zazen gewonnen. Mit anfänglichem Ruckeln hat sich ein schöner Kontakt und ein inspirierender Austausch entwickelt. Wir freuen uns sehr, mit K. eine Erfahrene in Sachen Zen in unserer Gemeinschaft zu wissen. Sie übt bereits rund 20 Jahre Zazen und Kontemplation, u.a. bei Schwester Mechthild Fricke von Speyer und bei Sven J. Haack (Benediktushof). S. aus Saarbrücken kam 2015 einige Male zu uns kosten und hat nun für 2106 in der Jahresgruppe fest eingeloggt. Wir freuen uns auf das gemeinsame Üben mit ihr. H. aus Kleinblittersdorf wird nach ihrem ersten Übungsjahr mit uns verlängern und trotz langer Anreise auch 2016 in der Jahresgruppe fest mit dabei sein. Wir sind froh darüber.
Anfang 2015 machte sich M. mit uns auf den Weg. Mutig wagte sie schon im ersten Übungsjahr die Teilnahme an den Stillen Tagen. Fortbildungs-bedingt übt sie derzeit alleine und will danach wieder in Gruppe dabei sein. E. war 2016 bei den Stillen Tagen und in der Jahresgruppe zu Gast. Ob und wie und wo es weiter gehen darf, wissen wir nicht. Weil äußere Belastungen anstehen, kann M. aus Eppelborn voraussichtlich erst in der 2. Jahreshälfte wieder mit uns üben. C. wird bei den Stillen Tagen wieder dabei sein. Zum Kosten waren J. aus Schiffweiler und G. aus Saarbrücken bei uns zu Gast. Daraus dürfen gemeinsame Initiativen wachsen. Auch Abschied darf man nehmen.
WAS WIR EUCH 2015 GERNE UND MIT FREUDE GEBOTEN HABEN
An 113 Tagen gab es Gelegenheit zur Kontemplation im ZENtrum oder bei Stillen Tagen.
Das macht rd. 280 Übungsstunden. Rund 30 Menschen kamen zu uns üben, über die Hälfte davon ganz regelhaft. Mindestens 400 Zeitstunden investierten wir in Vorbereitungen, Geschäftsführung und Homepage. 10 Übende nahmen Begleitung im Gespräch wahr. Es gab insgesamt rd. 40 Gespräche. Alle Angebote fanden statt. Durchschnittlich wurden die Gelegenheiten von 10-12 Personen genutzt.
Übungstage am 2. Advent
ZAZEN UND KOCHEN
so lautete das Thema der Vorträge bei den beiden Übungstagen am 5. und 6. Dezember.
Unter Inspirationen gibt es dazu einen Auszug. Beide Tagen waren komplett angemeldet.
Insgesamt 6 Teilnehmerinnen haben uns durch ihre leckeren Essenbeiträge die Arbeit sehr erleichtert. Man spürte wie der Edith Stein Raum durch das regelmäßige werktägliche Üben bei den Exerzitien im Advent nun wie der Zendo "gut eingesessen ist", und sich zu einem feinen Übungsraum geworden ist. Einige Bilder von Übenden:
BE PEACE TO YOU
Exerzitien im Advent haben begonnen
Am Sonntag, den 1. Advent haben unsere dreiwöchigen Exerzitien begonnen. Wir sind überrascht, dass nun insgesamt 14 Personen sich dazu entschieden haben, 3 Wochen lang täglich zu üben. Das Besondere an diesen Exerzitien ist die Selbstverpflichtung zum persönlichen, täglichen Üben. Eine Zeitvorgabe zur Dauer der persönlichen Übung gibt es dazu nicht. Jeder entscheidet frei, ob und wann er diese Übungszeit in Gruppe gemeinsam mit anderen verbringen will. Dazu gibt es zwei feste Gestalten, die Sonntagsstille und Werktagsstille mit jeweils einer Stunde Zazen.
Sonntags am ersten, dritten und vierten Advent gibt es jeweils die SONNTAGSSTILLE von 16.30 Uhr bis um 18.00 im Edith Stein Raum der Stille mit einem Vortragsimpuls zu Haltungen im Zazen (Gassho, Zazen, Shikantaza, Samadhi) und zur Feuertaufe (Bibelauslegung).
WERKTAGSSTILLE ist täglich von Montag bis Freitag von 18.00 Uhr bis um 19.00 Uhr, ohne Vortragimpuls. Vor und nach dem Üben gibt es jeweils eine ausgewähltes Musik zum Hören oder Singen.
Als Musik am 1. Advent hörten wir: "Wer steht an der Tür und ruft nach mir" (alter spanischer Firmus) und "Peace be to you" von Michael Stillwater. Aus den Vortragsimpulsen des Sonntags findet ihr einiges unter "Inspirationen". Danke allen für ihren Beitrag.
Warteliste eröffnet
ADVENTLICHE ÜBUNGSTAGE
Unsere Übungstage am 5.12. und 6.12. sind komplett angemeldet. Da immer mal jemand krank wird oder verhindert ist, lohnt das Anmelden noch. Samstags bäckt Anne uns das Brot und Ruth bringt den Nachtisch mit. Sonntags hat Ursula den Hauptgang übernommen und Karin den Nachtisch. Wir sind froh über Mithilfe, weil wir der hohen Nachfrage wegen 2 Tage anbieten.
2015 ÜBUNGSTAGE III-1 UND III-2
Träume und Widerstände - Kontemplation als Wandlungsweg
Auf dem Weg der Kontemplation treten wir in einen Prozess innerer Wandlung. Manchmal erzählen Träume davon. Da der "alte Adam" lieber bleiben will, wie er ist, erleben wir trotz aller Motivation zum Üben auch ein großes "Nein!". Widerstände abzuschleifen braucht Geduld.
Manchmal hilft die Fügung und schickt "Wasser und Feuer". Sie nehmen uns weg, was uns daran hindert ein Herz fürs Ganze zu haben. Über den Familiensinn hinaus weitet sich unser Herz für den Dienst am Ganzen: Wir werden "Herz-Jesu" für die Welt.
STILLE TAGE - DER WEG DER KONTEMPLATION
Der Höhepunkt des 3. Übungsquartals, die "Stillen Tage" vom 23.9. bis 27.9. in St. Thomas
sind zu Ende. Es überrascht nicht, dass unser Übungsfeld stärker geworden ist und offen dazu. Unsere beiden "Neuen" haben sich gut einfinden können. Die Vorträge der Tage können per e-mail angefragt werden. Sie betreffen die Stationen, die wir auf dem Weg ins Innerste durchwandern. Die Themen:
1 "Die Gedanken sein lassen" - Unser mentales Zentrum überschreiten.
2 "Gefühlen Raum geben und sie sein lassen" - Unsere Psyche berühren und aus göttlichem Grund ordnen und heilen lassen. Und schließlich:
3 "Der Eintritt in die Christus Wirklichkeit" - "In Christus Sein" - Die Erfahrung des Paulus und "Einswerdung mit Gott" die Vorgabe des Johannes Evangeliums.
Das neue Gebet zum Abendritual findet Ihr auf der Seite "Inspirationen".
Pünktlich zum Ende der Stillen Tage blüht der Kaktus des ZENtrums zum 2. Mal.
FEINES AUS DEM KRÄUTERGARTEN
Jeden Morgen nach dem gemeinsamen Üben bei den Morgenexerzitien zum Sommerausklang gibt es Tee aus frisch aufgebrühten Kräutern: Minzen, Melisse, Salbei, Weinraute, Verveine, (...) Jede unserer 9 Teilnehmerinnen erhält Tag um Tag als kleines Präsent ein anderes im Zendo getrocknetes Gewürz oder Teekraut: Liebstöckel, Aromatisches Oregano, Kamille, Hopfen, Hysop, Melisse, Eukalyptus, Wermut, Gewürzanis, Eberraute, Vietnamesischen Koriander, Frühlingsmelisse, Holunderblüten, Rosenblüten, Estragon ... und dazu ein Wort von Meister Eckehart (siehe auch die Seite "Inspirationen")
START DER JAHRESGRUPPEN IM DRITTEN ÜBUNGSABSCHNITT
Außer den Urlaubern waren alle da zum Start unserer Jahresgruppe am 5.8.
Bei heißen Temperaturen starten wir im Sommer mit dem Vortrag auf dem Balkon.
Dort stehen auch Getränke bereit. Vor Beginn richtet jeder und jede Übende bitte seinen/ihren Übungsplatz im Zendo Jerusalem - Übungsraum Johannes vom Kreuz oder im Edith Stein Raum der Stille, so dass wir nach dem Vortrag direkt ins Schweigen gehen können. Unter Inspirationen sind Auszüge aus den Vorträgen zu finden. Zwei Plätze sind frei geworden, so dass Interessierte zum Kosten einrücken konnten. Elisabeth K. hat sich entscheiden, im 3. Abschnitt dabei zu sein. Ein Platz bleibt zum Kosten offen.
Impressionen vom Zentrum für Kontemplation im August
FRIEDENSGEBET– 8.8.
Am Tag vor der Ermordung von Edith Stein im KZ Auschwitz-Birkenau (9.8.1942) sind alle Übenden zu einem Friedensgebet eingeladen, dass die Klinikseelsorge des Dekanates Illingen eingerichtet hat. Ort ist die Klinikkapelle der ctt Fachklinik St. Hedwig. Die Uhrzeit ist 9 Uhr. Da Edith Stein ihr Sterben, dem Frieden gewidmet hat, beten an diesem Wochenende an vielen Orten Europas, auch im ehemaligen KZ Auschwitz-Birkenau Menschen für den Frieden. Auch Gäste sind willkommen.
Impressionen vom ZENtrum für Kontemplation im Juli
Juli 2015
MORGENEXERZITIEN SOMMER
DIESMAL ANDERS ALS GEWOHNT
Seit vielen Jahren üben wir am frühen Morgen zum Sommeranfang und zum Herbstanfang. Doch noch nie waren die Temperaturen am frühen Morgen so angenehm warm. Dazu sah uns Ende der ersten Woche der Vollmond am Morgenhimmel zu. Selbst der Vogelgesang war stärker und vielstimmiger als sonst. Und pünktlich zu den Exerzitien begrüßten sieben Kakteenblüten mit ihrem intensiven Duft unsere Gäste auf dem Weg zum Zendo. Auf der Seite "Inspirationen" findet ihr die kurzen Morgenimpulse und Stichworte der Einführungen ins kontemplative Gebet.
Morgenexerzitien
Arie aus einer Kantate von J.S. Bach
Komm lass mich nicht länger warten, komm du sanfter Himmelswind. Wehe durch den Herzensgarten! Ich erquicke dich mein Kind. Liebste Liebe, die so süße, aller Wollust Überfluss.
Ich vergeh wenn ich dich misse, nimm von mir den Gnadenkuss.
Sei im Glauben mir willkommen. Höchste Liebe, komm herein!
Du hast mir das Herz genommen. Ich bin dein und du bist mein.
ÜBUNGSTAG AM SAMSTAG, 04. JULI
Heilwerden bei den Wüstenvätern
Aufgrund der übermäßigen Hitze haben wir den Rahmen des Übungstages verändert. Wir schließen bereits mit dem Mittagessen. Wer mag, kann aber von 6.30 bis 7.30 Uhr zusätzlich mit uns im Zendo sitzen. Dort sind es um diese Zeit ca. 22 Grad Celsius. Gerne sind auch die Teilnehmer an den Morgenexerzitien willkommen. Zum Frühstück ab 7.30 kann sich jeder selbst eine Kleinigkeit mitbringen. Kaffee und Tee gibt es vor Ort. Für alle Angemelde-ten beginnt der Übungstag in der Kühle des Edith-Stein-Raumes um 08.00 Uhr. Dank an Maria, die uns eine Suppe gekocht, an Karin, die den Nachtisch besorgt und Armin, der uns mit Kirschen überrascht hat. Der Edith Stein Raum erreicht um die Mittagszeit erst 24 Grad, am Boden 22 Grad. Der Vortrag "Heilwerden bei den Wüstenvätern" kann als Datei angefragt werden.
Mai 2015
Zweiter Jahresabschnitt "Frühling - Sommer" beginnt
Liebe Teilnehmer der Jahresgruppe, liebe Praktizierende, liebe an Zen und Kontemplation Interessierte, hier wichtige Informationen zum zweiten Übungsquartal. Wir bitten um sorgfältige Beachtung:
Jahresgruppe: Aus einer Gruppe sind zwei geworden
Unsere Gruppe ist am 6.5. gut ins zweite Quartal gestartet. Sie hat im 2. Quartal eine Stärke von 22 angemeldeten Personen. Das heißt: Wir üben zukünftig mittwochs in 2 Gruppen. Dazu öffnen wir beide Übungsräume, damit jeder ausreichend Platz zum Zazen findet.
Setting der Jahresgruppen - Änderungen beachten
Wir beginnen nun immer mit einem Vortrag im Zendo Jerusalem/Übungsraum Johannes vom Kreuz. Zum Vortrag sitzen wir im Kreis und rutschen zusammen, so dass alle Platz finden. Danach über wir in 2 gleich großen Gruppen weiter. Jede Gruppe beginnt mit einem Kinhin von 10 Minuten. Dann geht es weiter wie gewohnt. Am Gong begrüßen wir weiterhin Christiane im Edith Stein Raum und zum 3. Quartal in der Gruppe Zendo Gabriele (angefragt).
Übungsabschnitt Winter - Frühjahr
HÖHEPUNKT UND ABSCHLUSS - STILLE INTENSIV
ABENTEUER STILLE
KONTEMPLATION NACH TERESA VON AVILA
Die Stillen Tage im Gästehaus des Benediktinnerinnen-klosters Engelthal waren eine dichte und tiefe Erfahrung. Drei Übende waren zum ersten Mal mit dabei im mehrtägigen Schweigen und haben sich gut einfinden können. Das Üben im klösterlichen Ambiente von Stille und Gebet, dazu mit einem Kontemplations-raum, der ein dichtes und gutes Feld für Zazen bot, machten die Tage zu einer neuen Erfahrung. Wir sind sehr dankbar, hier auch im nächsten Jahr hier zu Gast sein zu dürfen.
Bei den Vorträgen begleiteten wir Teresa de Jesus auf ihrem Lebensweg, hörten von ihren inneren Erfahrungen und ihrer Entwicklung des "inneren Gebetes."
Alle Vorträge und eine Mappe mit Texten der Teresa sind bei ZENtrum zu haben.
April 2015
ÜBERGANG zum zweiten Übungsabschnitt des Jahres 2015
Frühjahr - Sommer
Unser erstes Quartal des Übens vom Winter zum Frühjahr geht mit den Stillen Tagen Ende April seinem Finale entgegen. Nach den intensiven Erfahrungen beim Übungstag und deren Vertiefung bei den Exerzitien der Karwoche –Nächte der Stille steht jetzt der Höhepunkt an. Im Mittelpunkt unserer mehrtägigen Schweigetage wartet Teresa von Avila. Ihr eigener spiritueller Weg und ihre Anleitungen zum kontemplative Gebet (inneres Beten) sind Thema der Vorträge. Am 28.3. haben wir ihres Geburtstags gedacht. Der Beginn unserer Exerzitien fiel genau auf ihren 500 Geburtstag. Unsere Gruppe hat die ideale Größe von 10 Übenden, was auch eine gute Begleitung der laufenden Prozesse ermöglicht. Ingrid, Maria W. und Ralf B. gehen zum ersten Mal in diese strenge Gestalt konsequenter Einkehr über vier Tage. Wir freuen uns auf diese heilsame Zeit der Selbstbegegnung im Schweigen.
Resonanz - Kreuzweg als Wandlungsweg
Auf der Seite Erfahrungen findet Ihr einige Rückmeldungen von Erfahrungen und Prozessen bei den 7-tägigen Exerzitien vor Ostern.
März 2015
500. GEBURTSTAG
TERESA VON AVILA 28.03.1515 - 28.03.2015
Genau zum Geburtstag der Teresa von Avila starteten unsere Exerzitien in der Karwoche.
Wir stellen die Nächte der Stille unter den Segen dieser großen Mystikerin. Bis zu ihrer Anerkennung traf sie auf großen Widerstand. Der päpstliche Nuntius Filippo Sega, ein Zeitgenosse, nannte sie
"ein herumvagabundierendes, ungehorsames und verstocktes Weibsbild, das unter dem Vorwand von Frömmigkeit falsche Lehren erfand (...) und wie ein Lehrmeisterin andere belehrte, ganz gegen das, was der heilige Paulus lehrte, als er anordnete, dass Frauen nicht lehren sollten."
Noch im Jahre 1923 lehnte Papst Pius XI eine mögliche Ernennung zur Kirchenlehrerin mit folgenden Worten ab:
"Obstat sexus - Das Geschlecht steht dem entgegen."
Erst 1970 wurde sie als erste Frau der Kirchengeschichte zur doctora ecclesiae (Kirchenlehrerin) ernannt. Wenig tröstlich, dass es bei Hildegard von Bingen noch länger brauchte. Die Männerkirche misstraut Formaten von Frauen. Eine lebendige, mit weiblicher Energie durchdrungene Mystik ist nicht so ihr Ding.
Bereits am Mittwoch, dem Hochfest Maria Verkündigung 25.03. haben wir aus dem Werk der Teresa von Avila in unserer Jahresgruppe ausgewählte Texte und Gebete rezitiert. Kostproben unter Inspirationen
ÜBUNGSTAG I WINTER / FRÜHLING 2015
RELIGIÖSE IDENTITÄT IM GLOBALEN DORF
AUS FREMDEN RELIGIÖSEN TRADITIONEN SCHÖPFEN
„Ich bin als Christ gegangen,
ich habe mich als Hindu gefunden,
und ich kehre als Buddhist zurück,
ohne doch aufgehört zu haben, ein Christ zu sein.
Raimund Panikhar
Übungstage beschreiben Tage ausgiebigen und längeren Übens in vollständigem Schweigen: Wir üben insgesamt drei und eine halbe Stunde Zazen, haben einen stillen Gang in der Natur und einen Vortragsimpuls. Auch das Mittagsritual und gemeinsames Essen geschehen ganz in Stille und in Achtsamkeit. In der Abschlussrunde bescheinigten viele Übende in ihrer Rückmeldung eine besondere und dichte Atmosphäre, die entsteht, wenn viele Menschen über eine längere Zeit miteinander Üben.
"In der Stille lernt man die Menschen erst richtig kennen."
lautete ein Beitrag. Ein solch intensives Feld hilft jedem Einzelnen tiefer und weiter zu kommen, als beim einsamen Üben. Daher gab es viel ausgesprochene, wechselseitige Dankbarkeit für dieses große Geschenk, dass jede Übende mit ihrem Tun und ihrer Hingabe den anderen macht. Wir tragen und werden getragen. Stille schafft verbindliche Gemeinschaft. Je tiefer das Schweigen, umso inniger werden wir Sangha und Kirche.
Ausschnitte aus dem Vortrag gibt es auf der Seite Inspirationen
EXERZITIEN IN DER KARWOCHE - Nächte der Stille
AUFSTIEG INS LICHT
DER KREUZWEG ALS WEG EIGENER INITIATION UND WANDLUNG
Der Aufstieg ins Licht braucht die Wandlung als Grundlage. Während unserer Exerzitien wollen wir den Kreuzweg als einen Initiationsweg eigener Verwandlung kennenlernen und gehen. In jeder menschlichen Situation, so ausweglos sie erscheinen mag, liegt ein Gegenpol verborgen, der die Chance zur Wende in sich birgt. Wir wollen das Dunkel daher wahrnehmen und nicht ausgrenzen, nicht auslöschen oder vernichten. Indem wir das Kreuz der Situation aufmerksam aushalten und anschauen, annehmen und umarmen, treten wir in einen Prozess der Wandlung. Der Fluch des Kreuzes öffnet sich zur Kraft des Segens hin. Was immer uns plagt, trägt das neue Leben bereits in sich. Wird diese verborgene Energie geweckt, dann formt sich das Kreuz zur Stufe. Wandlung und Heilung aus tieferen Ressourcen setzen ein. Unsere Exerzitien basieren auf dem gleichnamigen Buch von Maria Christina Eggers und der im letzten Jahr verstorbenen Ordensfrau und Zen Meisterin Pia Gyger.
Unsere Gruppe ist am 28.03. gestartet. Wir beginnen jeweils um 19.00 Uhr und schließen um 23.00 Uhr. Wer sich auf diesen Prozess einlässt, ist zum begleitenden Vier-Augen-Gespräch herzlich eingeladen.
2014
Dezember 2014
ÜBUNGTAG "LEERE UND FÜLLE" 13. Dezember
Fast bis auf den letzten Platz füllten Übende den Edith Stein Raum der Stille zu unserem letzten Zazen im Kalenderjahr. Mit den neuen Jalousien hat der Übungsraum nun eine ruhige Atmosphäre und ein angenehmes Licht gewonnen. Spannend war der Vergleich zwischen der Leere im Zen-Buddhismus und dem "Nichts" in der christlichen Mystik, hier vor allem bei Johannes Tauler, Johannes vom Kreuz und Dionysius Areopagitus. Der Vortrag schloss mit der Vorstellung der Gottesgeburt, wie sie die christliche Mystik vor allem Meister Eckehart entwickelt hat. Sie geschieht in uns. Sie braucht als Basis Leere und Empfänglichkeit. Unter Inspirationen findet man einige Texte des Impulses als Nachlese. Viele waren in ihren Rückmeldungen beein-druckt, wie sich von der Erfahrung von Leere-Unendlichkeit ein vollständiges Begreifen des Ganzen vollziehen kann. Bernie Glassmann Roshi empfiehlt daher:
„Verstehen sie einfach nur eine Sache, nämlich Leerheit, und sie werden alles verstehen.“
Das ist nicht der westliche Weg des rationalen Fragens und Suchens. Doch vergleichbares finden wir in der Spiritualität vieler Religionen. "Gott nur genügt", sagt Teresa von Avila und die Bibel "Suchet zuerst das Reich Gottes". Alles andere erschließt sich von diesem einen Punkt aus. Wenn man hingegen alles begreifen will, so führt dies in eine endlose Suchschleife, die nie ans Ende. kommt.
Wie traurig, dass die Menschen das Nahe nicht achten und die Wahrheit in der Ferne suchen.
Wie einer der mitten im Wasser aufschreit vor Durst, wie ein Kind aus wohlhabendem Hause, das umherirrt unter den Armen.
aus:
Lied auf Zazen
von Hakui Zenji
We shall not cease
from exploration
And the end of all our exploring
Will be to arrive
where we started
And know the place
for the first time
T.S. Eliot
Soll Gott in der Seele reden,
so muss sie allein sein
und muss selber schweigen.
Meister Eckehart
Im Frühling die bunten Blumen,
im Sommer der volle Mond,
im Herbst der kühle Wind,
im Winter der Schnee:
Wenn keine unnützen Gedanken den Geist trüben, ist das die beste Jahreszeit.
Zen Soweit einer weit ist,
Gott zu empfangen,
so weit
ergießt sich Gott in ihn.
Meister Eckehart
Im Einen findet man Gott,
und Eins muss der werden,
der Gott finden soll.
Im Unterscheiden findet man weder das Eine
noch Wesen noch Gott
noch Rast noch Seligkeit
noch Genügen.
Sei eins,
auf dass du Gott finden mögest.
Meister Eckehart
Dezember 2014
2015 - 15 JAHRE KONTEMPLATION IN THELEY
Alle, die mit uns in diesem Jahr geübt haben, waren herzlich zu einem Abend eingeladen, an dem wir miteinander in der Stille Zazen üben, anschließend bei heißem Tee zusammen sein und miteinander plaudern wollten. Leider fiel der Abschluss aus Witterungsgründen aus. So danken wir allen unseren Gästen auf diesem Weg für die Weggemeinschaft dieses Jahres. Ihr seid uns lieb und teuer geworden.
Wir stehen vor einem kleinen Jubiläum. 2015 werden es 15 Jahre, dass Menschen zusammen in Theley Zazen üben. Wir freuen uns auf das gemeinsame Üben im neuen Jahr. Wir möchten nicht expandieren, sondern die feine Qualität unserer Arbeit erhalten und weiter entwickeln.
ÜBUNGSTAG - LEERE UND NICHTS - 13.12.14
"Nur wer leer ist, kann empfangen." Meister Eckehart
Viele Menschen fürchten die Leere. Sie haben noch nicht die Erfahrung gemacht, dass Leere und Fülle keine Gegensätze sind, sondern paradoxerweise zusammen gehören. Um empfangen zu können, braucht es das Seinlassen. Wir dürfen uns aus Besetzungen lösen, von Verstopfungen befreien und den überflüssigen inneren Müll entsorgen. Leerwerden ist eine Kunst, die unser Herz öffnet und unser Bewusstsein entlastet. Das innere Reinemachen vor dem Fest schenkt uns Raum für Neues. Zeugung und neue Geburten werden so vorbereitet.
Es macht Sinn, sich beizeiten eine stille Insel einzurichten, um adventlich zu leben, aus dem Machen in die Empfänglichkeit umzuschalten. Wir müssen uns davor schützen, im Advent noch mehr Material anzunehmen und anzuhäufen. Wir wollen uns freimachen für das Licht der Wirklichkeit. Dazu laden wir Euch ein.
November 2014
Übungstag
MUTTERSCHOSS UND SÜSSE MILCH
ENTDECKUNGEN BEI DEN FRÜHEN ZISTERZIENSERN
Bis auf den letzten Platz füllten Übende unsere Hütte für eine Zeitreise in die mittelalterliche Spiritualität der frühen Zisterzienser. Die Schlaglichter aus dem frischen und lebendigen Aufbruch einer jungen kontemplativen Bewegung erzeugten Staunen. "Hier ist der Mutterschoss der seligen Jungfrau Maria!", so rief Bernhard von Clairvaux beim Anblick einer Talaue der Eifel. Himmerod trug als Kloster den Namen "Eiland" oder "Mutterschoss". Man arbeitete an der Geburt "eines neuen Menschen" für eine "neue Zeit." Bereits die Namensgebungen dieser Zeit atmen einen neuen Geist. Immer geht es um sprudelnde Quellen und frische, strömende Wasser, um helle Täler und klare Lichtungen von Heilsbronn bis Marienfließ. Die Zuhörer lernten "Alanus ab insulis" kennen, neben Thomas von Aquin und Albertus Magnus, ein Dritter, der mit dem Ehrentitel "doctor universalis" ausgezeichnet wurde, Zisterziensermönch und Schafhirte: Ein erster Grüner, der die Evolution eines "neuen Menschen" beschrieb, der sich wieder tief mit der Natur verbindet, statt sie als Gegenüber auszubeuten. Eine "neue Zeit" sah auch der Zisterzienser Joachim von Fiori kommen. Eine Zeit des Geistes und damit ein Ende der alten Gestalt von Religion. Die Kunst der Menschenführung bei Bernhard von Clairvaux und Guerric von Igny machte Staunen: "Lernt, dass ihr Mütter der Untergebenen sein müsst und nicht ihre Herren! (...) Legt eure Rute beiseite, lasst eure Brüste arbeiten." Die neue affektiv-mütterliche Spiritualität war erfahrungsorientiert: " Gott wird in der Liebe gefühlt" (Étienne Gilson). Sie zielte auf Vereinigung von Erde und Himmel, Mensch und Gott, Braut und Bräutigam:
"Fliehe nicht nur zu Christus, sondern in ihn hinein, (...) " Warum? Damit der Atem seines Herzens (...) in dich hinein wehe, die Wärme seines Körpers dich wieder belebe, seine Wunde, dir Leben gebe.(...)"
Guerric von Igny.
Nun, das klingt wie die Anleitung zu unserer kontemplativen Übung, oder?
September 2014
MORGENEXERZITIEN KONTEMPLATIV - STILLE PUR
Montag, den 1.9. haben am frühen Morgen um 5.25 Uhr unsere vierzehntägigen Exerzitien mit 9 angemeldeten Teilnehmerinnen begonnen. Samstag, den 13.9. haben wir mit einem gemeinsamen Frühstück und im Austausch die Zeit der Übung abgeschlossen. Die Übungs-gelegenheiten waren erfüllt von großer Stille und tiefem Ernst. Nicht jeder ist mit leichtem Herzen so früh aufgestanden, aber die Rückmeldungen erzählen schon jetzt von reichem Gewinn, von wichtigen inneren Berührungen und der Freude, gegen alle Widerstände dabei zu sein und dieses Abenteuer zu wagen.
Ergänzt werden die Tage von einem kontemplativen Übungsangebot in und mit der Natur. Und wie immer kann man sich zu Hause anschließen. Eine Übungsmappe mit Abläufen und allen Texten wird Übenden kostenlos zur Verfügung gestellt.
August 2014
Der Herr ist nicht im Himmel - Übungstag 30.8.
Aus dem Austausch am Ende des Übungstages
Einige sinngemäße Rückmeldungen
Mir ist klar geworden, wie viele Gelegenheiten es im stressigen Alltag gibt, mich zumindest für einen Augenblick im Atem zu sammeln und ich frage mich, warum ich das nicht tue? -
Heute ist mir etwas besonderes aufgegangen: Ich habe bemerkt, wie sehr ich geneigt bin, mich von innen und außen antreiben zu lassen. Ich bin dann einfach einen Schritt zu schnell. Das tut mir nicht gut. Ich brauche es dann, ausgebremst zu werden. Ich merke das jetzt beim Kontemplieren immer genau, wenn es wieder losgeht.
Ich merke wie sehr ich immer wieder sonstwo und nicht bei mir bin, obwohl ich schon Jahre übe. Wenn ich im Zazen zu mir komme und im Atem bin, dann sind Frieden und Ruhe da.
Aus dem Vortrag " Der Herr ist nicht im Himmel" - Neue Sprache finden
Wie können wir von der ersten Wirklichkeit heute angemessen sprechen? Wir brauchen eine aus innerer Erfahrung genährte Sensibilität für unser Reden vom Höchsten und unser Ansprechen des Tiefsten. Wenn wir innerlich Beziehung spüren und Liebe erfahren, mindert und mildert es eine Sprache, in der andauernd vom "Herrn" und von "Herrschaft" die Rede ist. Biblische Übersetzungen und liturgische Sprache sind leider übervoll von solch einseitigen Beziehungsqualitäten. Die "Herrlichkeit des Herrn" kann nicht mehr einfangen, was wir an Qualität erfahren.
Das ständige "Herr" ist eine unbedachte Grenzüberschreitung
Im neuen katholischen Gesangbuch gibt es keinen Eröffnungsgesang ohne die Anrede "Herr". Manches Lied quillt davon geradezu über. Diese Einseitigkeit in der Anrede ist eine bedenkliche Entwicklung. Nicht nur dass sie sprachlich unsensibel ein einförmig-einsilbiges Reden vom Göttlichen vorgibt. Mehr noch: Es grenzt an Schamlosigkeit, wenn solch einseitige Anrede erzwungen und damit zur Bestimmung des Unbegreifbaren gerät. Man muss "Jahwe" keineswegs so ansprechen oder übersetzen. Selbst die jüdische Tradition - z.B. Mendelssohn, Buber, Rosenzweig - müht sich sehr darum, das heutzutage höchst unglückliche Adonai = Herr, als Wort für den Ewigen, zu vermeiden oder zu ersetzen. Wir dürfen göttliche Wirklichkeit nicht in solch kleinlicher Weise auf ein einziges, noch dazu männliches Wort hin vereinheitlichen, sonst tun wir so, als hätten wir ES oder IHN oder SIE im Begriff und im Zugriff. Solches Sprechen sperrt Gott ein und schließt ihn dadurch aus. Es ist zudem durch und durch patriarchal geprägt.
Die Sprache der Liebe eint, was die Herren trennen
Wir brauchen eine bewusste Sprache, die stimmig unsere Erfahrung spiegelt, statt das dauernde Mantra vom "Herren" einzuverleiben. Wo Herren sind, gibt es immer Knechte. Sprache wird inhaliert und führt zu Haltungen. Zudem klebt am "Herrn" das Blut höchst unheiliger Macht. Das Wort "Herr" ist von Gewalt kontaminiert. Es stammt aus einer anderen Welt. Es hat ausgedient. Wir brauchen eine Sprache der Liebe, welche die Dynamik des Einswerdens weckt und uns zum Weg in die Umarmung ruft, statt uns im Stand von "oben" und "unten" zu fixieren und angeblich heilige Ordnungen zu verinnerlichen und zu verewigen. Glauben ist mehr als ein Feststehen, es ist eine Hinbewegung des Vertrauens auf unsere tiefste Tiefe zu: credo in deum (Akkusativ!) Da dominiert nicht die Herrschaft! Edith Stein hat mit Recht darauf hingewiesen, dass die Übertragung des lateinischen CREDO ins Deutsche zu einer folgenschweren Sinnverschiebung führte. Credo in unum deum - Ich vertraue in Gott hinein!, statt: Ich glaube an Gott.
Die Liebe blickt zu niemandem bewundernd hinauf,
sie schaut auch auf niemanden verächtlich hinab.
Sie betrachtet alle als gleich,
die einander vollkommen lieben.
Sie gleicht durch sich selbst hoch und niedrig aus.
Sie macht nicht nur alle gleich,
sondern sie macht auch alle eins.
Bernhard von C.
"Der Name dieser unendlichen Tiefe und dieses unerschöpflichen Grundes allen Seins ist Gott. Jene Tiefe ist es, die mit dem Wort Gott gemeint ist. Und wenn das Wort für euch nicht viel Bedeutung besitzt, so übersetzt es und sprecht von der Tiefe in eurem Leben, vom Ursprung eures Seins, von dem, was euch unbedingt angeht, von dem, was ihr ohne irgendeinen Vorbehalt ernst nehmt.
Wenn ihr das tut, werde ihr vielleicht , was ihr über Gott gelernt habt vergessen müssen, vielleicht sogar das Wort selbst. Denn wenn ihr erkannt habt, dass Gott Tiefe bedeutet, so wisst ihr viel von ihm. (...) Wer um die Tiefe weiß, weiß auch um Gott."
Paul Tillich, Theologe
In neuem Glanz:
Der Edith Stein - Raum der Stille
Renovieren und Endreinigen sind abgeschlossen
Ab September steht uns wieder der Edith Stein - Raum der Stille zum Üben zur Verfügung. Mit den Putz- und Malerarbeiten hat er ein helleres Licht bekommen. Der Rückbau der Schränke gab ihm mehr Fläche und Weite. So bietet er genug Platz, dass bequem 12 Personen statt bisher 10 in ihm üben können. Diese Woche konnten wir ihn endlich endreinigen und wieder einrichten.
Bei der Einrichtung haben wir Wert darauf gelegt, dass er wieder - wie ursprünglich geplant - bei Übungstreffen von außen betreten werden kann. Dabei ist es beinahe unvermeidlich an unserem kleinen Kakteengarten vorbeizukommen. Für Interessierte stehen hier Ableger in kleinen Töpfen zur Mitnahme bereit.
Den Raum wie das Zendo nur zur Kontemplation und für Vorträge nutzen. Anderes möchten wir ganz vermeiden, damit der Raum ebenso wie das Zendo Jerusalem ein dichtes Feld für Übende entwickeln kann. In der Widmung bleiben wir Edith Stein treu und in Verbindung mit der Mystik des Karmel.
Friedensgebet
Maria Himmelfahrt
Jerusalem - Stadt zum Erlernen des Friedens
Mit dem Friedensgebet am 15.8. von 19.00 bis 22.00 Uhr startete die letzte Übungsphase unserer Jahresgruppen in diesem Jahr. Eine Teilnehmerin beschreibt ihre Erfahrung:
"Nach langer Sommerpause endlich wieder Sitzen in Gemeinschaft mit anderen Übenden, das war Balsam für die Seele. Das Betreten des Zendo war wie ein Heimkommen. Endlich! Zwar habe ich in den letzten Monaten zu Hause viel geübt, aber die Unruhe war mein ständiger Begleiter. Beim Friedensgebet in der Gemeinschaft im Zendo ist der Frieden bei mir eingekehrt. Und so konnte ich mich verbinden mit allen, die den Frieden so dringend ersehnen. Ich bin so froh und dankbar, dass ich euch, liebe Christiane, lieber Bernd und alle anderen Übenden kennenlernen durfte und schon so lange in dieser Gemeinschaft, die ungemein trägt, aufgehoben bin. Danke!"
Im Mittelpunkt stand Jerusalem. Texte aus den drei abrahamitischen Religionen erzählten von der besonderen Bedeutung dieser heiligen Stadt für Israel, für den Islam und für die Christen. Auszüge findet man in der Seitenleiste. Das von Pia Gyger begonnene Friedensprojekt "Jerusalem - offene Stadt zum Erlernen des Friedens" setzt bei diesen Visionen der Religionen an.
Ist Frieden im Nahen Osten unrealistisch?
Kann aus der Kraft der religiösem Visionen ein Boden bereitet werden, der den Krieg zwischen Israelis und den Palästinensern überflüssig macht? Brauchen wir zur Eindämmung des Krieges als Dauerzustand im Nahen Osten die gemeinsamen, spirituellen Friedensressourcen hinsichtlich der "heiligen Stadt" Jerusalem?
Kann Jerusalem auf dem Hintergrund einer Zweistaatenlösung nicht nur im Westteil Hauptstadt für Juden und im Ostteil Hauptstadt für die Palästinenser, sondern darüber hinaus zur Friedensstadt für die Menschheit werden?
Kann ein künftiges Jerusalem als Ort, wo Menschen aller Ethnien und Religionen den Frieden lernen, für Palästinenser wie für Israelis einen Gewinn abwerfen, der einen solchen Weg lohnenswert macht?
Kann ein solches Jerusalem-Projekt Angst abbauen und Vertrauen aufbauen helfen, damit zwischen Israelis und Palästinensern die Bewegung hin zum Frieden wachsen kann?
Muss eine Friedenslösung im Nahen Osten vielleicht gerade bei Jerusalem ansetzen und bei der spirituellen Arbeit an einer gemeinsamen von allen getragenen Vision, damit neue Wege sich öffnen und politische Weichenstellungen erfolgen können?
Was wir tun können
Jeden Sonntag um 21.00 Uhr zünden wir ein Licht an und halten inne für den Frieden. Wer mag kann dazu eine Friedenstaube aus Petras Werkstatt nutzen: weltfriedenslicht.com
Unser Üben im ZENtrum soll ein wirksames Dasein für den Frieden werden, ein Dienst am Ganzen. Wir helfen bei der Feldbildung für die Vision einer Friedensstadt Jerusalem.
Wir unterstützen Petras Projekt des Weltfriedenslichtes, das in unserer Gemeinschaft seinen Anfang fand. Petra stellt jetzt auch Friedenstauben in Porzellan her, ohne selbst Profit anzustreben.
Wir spenden für das Jerusalem Projekt des Katharinawerkes Basel oder für Petras Initiative.
Jerusalem - eine christliche Stimme Aus der Offenbarung des Johannes, 21f
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. Und ich hörte eine große Stimme (...) die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. (…) Siehe, ich mache alles neu!
Es brennt im Nahen Osten!
Einladung zum Friedensgebet
Freitag, 15. 08. Maria Himmelfahrt, 19.00 bis 22.00 h
Liebe Freundinnen und Freunde des Zazen,
Mit Freude gehen wir nach der Pause im Juli in eine weitere Übungsphase. Starten wollen wir unsere Jahresgruppen nach der Sommerpause aus aktuellem Anlass mit einem langen Abend des "Sitzens in Stille", den wir dem Frieden zwischen Israel und Palästina widmen wollen, - statt 6.8. /13.8./ 11.8. Diese Termine entfallen mit dem neuen Angebot.
Bei sehr heißen Temperaturen kontemplieren wir an der Lourdesgrotte in Theley, da der im Sommer kühle Edith Stein Raum zur Zeit renoviert wird. Seid bitte um 18.45 Uhr bereits da, weil wir gemeinsam losgehen. Die Out-Door Matten liegen hinter dem Haus auf dem Balkon bereit. Bänkchen und Kissen kann sich jeder selbst aus dem Zendo mitnehmen. Auch Gäste sind willkommen.
Juli 2014
14.7. Besuch bei Petra in Heidenau bei Dresden
Weltfriedenslicht - Petras Projekt der Friedenstauben
Schalom 14.07.2014, + Pia Gyger
Unser Besuch bei Petra war überfällig. Bevor wir in unserem Urlaub die Elbe abwärts radelten, haben wir unser Versprechen endlich einlösen können und einen Tag mit Petra verbracht. Sie hat mit großer Hingabe und Leidenschaft ihr Friedens-projekt weiter entwickelt und dabei nicht auf Zeit und Geld geschaut. In Ihrem Garten haben wir mit Freude Ihre "Friedenswerkstatt" angeschaut und die Vielfalt der mit eigenen Händen geformten Friedenstauben bestaunen können. Ihre Tauben haben mittlerweile den Weg in die weite Welt gefunden.
In viele Kontinente der Erde sind sie bereits ausgeflogen - Asien, Australien, Amerika - und erinnern dort an den Frieden. Jeden Sonntag um 21.00 Uhr zünden mittlerweile an vielen Orten der Erde Menschen eine Kerze an und stellen sie in oder bei ihre Friedenstaube. Wir sind sehr froh, dass Petra die Frage beim Gemeinschaftstreffen der Meditierenden in 2008 - "Wie kann unser Beitrag zum Frieden aussehen?" - nicht nur aufgegriffen sondern mit langem Atem und großer Kraft in einem eigenen Projekt realisiert hat. Die Widerstände waren anfangs groß. Viele haben die Anfänge belächelt. Die innere und äußere Unterstützung von Übenden wird ihr nach dieser teilweise schwierigen Anfangszeit gewiss gut tun.
Es ist sicher eine Fügung, dass der Tag bei Petra, Montag, der 14. Juli 2014, zusammenfiel mit dem Tod von Pia Gyger. Erst nach unserer Heimreise haben wir vom Tod Pias erfahren; dieser gefügte Zusammenhang geht uns nahe und macht uns eine Gänsehaut. Das von Pia Gyger begonnene Friedensprojekt "Jerusalem - offene Stadt zum Erlernen des Friedens" tritt für uns neu in seiner besonderen Tragweite hervor, in diesen Tagen, wo zwischen Israel und der Hamas beinahe nur mehr die Waffen das Sagen haben. Pias Worte "Warum zögern Sie? - Ich verstehe Sie nicht!" klingen neu in unseren Ohren. So möchten wir alle Übenden an den "Frieden" erinnern und darum bitten, der Verzweiflung der Palästinenser im Gaza Streifen und der Angst Israels, im eigenen Herzen Raum zu geben.
Vielleicht mögt Ihr auch Petra in Sachen Frieden unterstützen und mit ihr solidarisch sein. Ihr Mut und Ihr Durchhaltevermögen verdienen Achtung. Und darüber hinaus ihr Anliegen: der Frieden. Ihr könnt mit Eurer Unterstützung ihren Friedens-tauben Flügel schenken. Der Frieden braucht unsere Kontemplation und gewiss auch unser Tun. Petras Friedenstauben gibt es mittlerweile in vielen Variationen. Das Neueste: Friedenstauben können jetzt auch in Porzellan bezogen werden. Petra hat sich in die Porzellanfertigung eingearbeitet. Näheres auf ihrer Homepage! Weltfriedenslicht.com
Juni-Juli
Kontemplative Sommerexerzitien im Alltag
Mit einem Frühstück und Austausch haben wir unsere Sommerexerzitien beendet. Drei Wochen bereiteten wir uns im Schweigen auf den je neuen Tag vor. Bereits um 5.25 Uhr trafen wir uns von Montag bis Freitag. Mit einem Morgenritual, der Übung des Zazen und einem kurzen Morgengebet aus den großen Religionen begannen wir unseren Tag in der Stille. Einige Textbeispiele findet ihr in der echten Spalte.Die Bilder zeigen einige der insgesamt 10 Teilnehmerinnen am Abschlusstag. Schon jetzt freuen wir uns auf die Exerzitien im September. Vom 1. September bis zum 13. September kontemplieren wir diesmal zwei Wochen lang im Zendo Jerusalem. Schon jetzt herzliche Einladung.
April 2014
Auferstehungsweg - Exerzitien in der Karwoche
Im dritten Jahr lädt das ZENtrum für Kontemplation Theley zu Exerzitien in der Karwoche ein. Von Montag bis Karfreitag treffen wir uns täglich um 19.00 Uhr. Miteinander üben wir ins wachsende Dunkel der Nacht hinein Kontemplation.
Dabei bestimmt jeder sein Maß selber. Bis um 23.00 Uhr leiten wir durchgehend zum Zazen an. Jeder kann jeweils solange mit dabei sein, wie es ihm passt. In den Pausen stehen Imbiss und Getränke bereit.
In diesem Jahr werden wir an jedem Abend eine Ikone von Josua Boesch betrachten, uns von ihr leiten und zur Kontemplation einstimmen lassen. Der mittlerweile verstorbene Josua Boesch war 28 Jahre lang Pfarrer der reformierten Schweizer Kirche, davor Goldschmied. Nach seinem 50. Lebensjahr entstanden die ersten Metallikonen. Sie verbanden Theologie mit Kunst und trieben Boesch gleichzeitig in Stille und Einsamkeit. Seit 1979 lebte der mittlerweile verstorbene Josua Boesch in einer katholischen Eremitengemeinschaft im toskanischen Appenin, "auf der Suche nach Gemeinschaft über alle Grenzen hinweg, nach einer geeinten Kirche, nach einer geeinten Menschheit." (Boesch) Sein Pfarrersein hatte er für einen kontemplatives Dasein aufgegeben.
Das Meditationsbild des Nikolaus von Flüe, dessen Abbild in unseren Übungsräumen hängt, entfaltete sich in der Eremitage von Camaldoli zu einer Ikonenreihe, die ein Pilger schauend als "Auferstehungsweg" bezeichnete. Für ihn schrieb Josua Boesch später Meditationen zu den einzelnen Darstellungen. Die Themen der Ikonen und der Abende werden sein:
URIKONE - ABBILD GOTTES SEIN - Montag
BERUFEN - Dienstag
MENSCH WERDEN - Mittwoch
DAS LEIDEN DES AUFERSTANDENEN MITLEIDEN - Donnerstag
TRANSFIGURATION - VERWANDLUNG VON INNEN - Karfreitag
DER AUFGEBROCHENE KREIS - Karfreitag
Das zentrale Wort der Theophilie heißt Wandlung. Es ist wohl das Drama des Menschen, dass er dem Leben die Wandlung verweigert. Und doch läge gerade darin seine Gottes - Ebenbildlichkeit. Denn auch Gott bewahrt seine Lebendigkeit nur durch Wandlung
von Mutationssprung zu Mutationssprung. Einfacher ist Leben nicht zu haben.
Nur scheinen wir das noch immer nicht begreifen zu wollen.
Ein prinzipieller Gott ist leichter verfügbar als ein sich wandelnder.
Josua Boesch, in: Morgendämmerung, S. 242
Man wir nicht dadurch erleuchtet, dass man sich Lichtgestalten vorstellt, sondern dadurch, dass man sich das eigene Dunkel bewusst macht.
C.G. Jung
Atem sein - Dasein für das Böse?
Christliche und buddhistische Wege der Feindesliebe
Die Stillen Tage im Kloster sind zu Ende gegangen. Mit einer Gruppe von 10 Übenden haben wir bei strahlendem Sonnenschein täglich sechs Stunden kontempliert und eine Stunde sanftes Yoga geübt. Es ist für alle immer wieder eine große Herausforderung, sich selber drei volle Tage in der Stille zu begegnen und auszuhalten. Wir wählen hierfür einen konsequenten Weg der Einkehr in vollem Schweigen, auf dem wir keine Pausen machen, sondern Atemzug um Atemzug üben, achtsam bei uns selber zu sein. So hoch diese Messlatte, so überzeugend und atemberaubend sind immer wieder die Früchte dieser strengen Übungsweise. Eure persönlichen Statements in der Schlussrunde waren beeindruckend.
Das Thema der Vorträge passte sich dem Beginn der Fastenzeit an:
1. Annehmen statt Wegmachen: Die Realität des Bösen
2. Dasein für die Dämonen? - Jesu Umgang mit dem Dämon eines Besessenen (Gerasa).
3. Wollen Dämonen erlöst werden? - Von der Wandlung des Bösen in uns.
"In Träumen und Imaginationen werden Gestalten die wir zunächst abwehren und die sich in der Folge auch aggressiv und feindselig betragen, nicht selten zu Helfern, (...) vorausgesetzt wir setzen uns mit ihnen auseinander. Der Schatten - nicht mehr verdrängt, nicht mehr projiziert, - wird zu einer Kraft, weil die im Schatten steckende Lebendigkeit verfügbar wird und die Beziehungen offener und angstfreier werden."
Verena Kast, Der Schatten in uns, Subversive Lebenskraft. S. 39
Jesu redet mit Dämonen
In der Geschichte des Besessenen von Gerasa kann bewusst werden, wie sehr die patriarchal wahrnehmenden Autoren von Dämonengeschichten in der Bibel das Gesicht Jesu Christi entsprechend verzeichnet haben. In Ihren Geschichten erscheint Jesus als ein Sieger, der das Böse niederwirft. Kratzt man diesen "winner" - Lack ab, erkennen wir ein ganz anderes Gesicht Jesu fernab aller männlich reduzierten Optik, wie z.B. beim Besessenen von Gerasa. Christus wendet sich den Dämonen zu. Er kommuniziert mit dem Bösen. Den Dämonen, die von sich aus zu ihm kommen, gilt seine ganze Aufmerksamkeit. Er tritt in Beziehung. Jesus wirkt nicht martialisch, sondern durch sein Dasein und in Erbarmen. Er sticht nicht nieder, sondern hört an und nimmt die Bedürftigkeit der "unreinen Geister" wahr. Er geht sogar auf sie ein und folgt ihrem Wunsch. - Spannend, wie auch im Zen-Buddhismus die "Feinde" und das "Böse" nicht wie im westlichen Heldenmythos (siehe Herakles und die Hydra, Georg und der Drachen, oder Jakobus als Maurentöter) niedergemetzelt, getötet oder weggemacht werden, sondern eine Weise des Umgangs versucht wird, bei der aus Feinden Freunde werden. Wir haben eine Übertragung des Chöd Ritual der im Mittelalter lebenden tibetischen Lehrerin Machig Labdrön vorgestellt und mit ZEN und der christlichen Weisung der Feindesliebe verglichen. Was sind die Gemeinsamkeiten, wo liegen die Unterschiede? Auf Wunsch stellen wir gerne die Vorträge zur Nachlese zur Verfügung.
2013
Dezember 2013
Übungstag (Ü4) in 2013
Seht euch vor und bleibt wach."
Der dritte Advent und der Gedenktag des Mystikers Johannes vom Kreuz am 14.12. gaben einen schönen Hintergrund für einen Höhepunkt des gemeinsamen Übens. Unser vierter Übungstag bildet gleichzeitig den Jahresabschluss. Im Mittelpunkt des Vortrages stand ein Wort von Alfred Delp, SJ, der 1942 von den Nazis ermordet wurde:
"Der Advent ist eine Zeit der Erschütterung,
in der der Mensch wachen werden soll zu sich selbst."
Wir verglichen Jesu Worte zum Wachsein im Markusevangelium: "Seid wachsam!" mit einer buddhistischen Geschichte über den Vorgang des Erwachens.
Fragt der Schüler den Meister: "Was kann ich tun, um die Erleuchtung zu erlangen." Und der Meister antwortet ihm: "Nichts! Sowenig als du etwas dazu tun kannst, dass die Sonne am Morgen aufgeht." "Und warum dann das ganze Üben", erwidert der Schüler dem Meister. Darauf der Meister: "Nun wir üben, damit wir wach sind, wenn die Sonne aufgeht."
Aus den sprachlich unterschiedlichen Positionen, die man nennen kann:
christlich: "Er kommt!" Ankunft Christi
buddhistisch: "Es geschieht!" Erwachen
lassen sich dennoch Gemeinsamkeiten finden:
Nur wer leer ist, kann empfangen.
Meister Eckehart
Form ist nichts anderes als Leere und Leere nichts anderes als Form.
Form ist identisch mit Leere und Leere identisch mit Form. (...)
Aller Dinge Kennzeichen ist die Leere. aus dem Herzsutra
" Wir üben nicht, um uns besser zu fühlen.
Wir üben um besser zu fühlen."
in: Simon Peng, Kontemplation, 2013
l
Das Ende der letzten Unterweisung Jesu an einige seiner Jünger nach Markus
„Seht euch vor und bleibt wach, denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. Es wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug alle Verantwortung seinen Dienern, jedem eine bestimmte Aufgabe. Dem Türhüter befahl er wachsam zu sein. Seid also wachsam. Denn ihr wisst nicht wann der Hausherr kommt, ob am Abend, oder um Mitternacht oder beim ersten Hahnenschrei oder erst am Morgen. Er soll euch, wenn er plötzlich kommt nicht schlafend antreffen. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam.“
Paulus im Philippperbrief
Die sogenannte "Kenosis"
Das Leerwerden Christi als Vorbild
„Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus entspricht. Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er machte sich leer*, und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich."
* Das griechische Wort wird meist mit "Entäußerung" übersetzt. Seine erste Bedeutung aber ist die des "Leermachens" oder "Entleerens"
Vacate et videte, quoniam ego Deus.
Werdet leer und schauet,
dass ich Gott bin.
Johannes vom Kreuz
Du sollst Gott erkennen
ohne Bild,
ohne Mittel,
ohne Gleichnis.
Meister Eckehart
Lass Gott in dir groß sein.
Das geschieht nur im Innersten des Herzens. Ist Gott darin groß, dann leuchtet er hinaus in die Welt. Gott verlangt nicht von uns, was wir nicht können: keine großen Werke, nur unser Herz. Also lass Dich! Und lass Gott groß werden in Dir.
Meister Eckehart
Alle Dinge sind so klein gegen Gott wie der Tropfen gegen das Meer. Wenn die Seele Gott in sich zieht, dann verwandelt sich der Tropfen in das Meer
Meister Eckehart
Du musst nicht über die Meere reisen, musst keine Wolken durchstoßen und nicht die Alpen überqueren. Der Weg, der dir gezeigt wird, ist nicht weit, Du musst deinem Gott nur bis zu dir selbst entgegengehen.
Bernhard von Clairvaux
Die Quelle des Lebens ist die Liebe. Wie aber kannst du daraus schöpfen, wenn du nicht an der Quelle bist?
Bernhard von Clairvaux
Die Seele gibt sich erst zufrieden, wenn sie den besonderen Gnadenerweis erfährt, den von Himmel her sich ins innerste Mark ihres Herzens senkenden Gott in zartester Liebe aufnehmen und ihn, nach dem sie verlangt,
bei sich haben zu dürfen,
nicht bildhaft, sondern ins Innerste eingesenkt,
nicht den Sinnen wahrnehmbar,
sondern im Innersten ergreifend."
Bernhard von Clairvaux, Hoheliedpredigt
Aus dem Shodoka von Yoka Daishi (665- 713)
Gesang vom Erkennen des Tao
Gehen ist ZEN,
Sitzen ist ZEN.
Sprechen oder Schweigen,
Bewegung oder Ruhe.
Das Wesen ist immer in Frieden.
Nie getrennt von hier und jetzt,
fließt ES ständig über.
Suchst du ES,
so kannst du ES nicht finden.
Du kannst ES nicht ergreifen.
Und doch kommst du nicht davon los.
Weil du ES schon hast,
kannst du ES nicht erlangen.
Im Schweigen redet ES.
Im Reden schweigt ES.
Das große Tor der wahren Liebe
steht offen.
ES kennt keine Hindernisse.